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Eric Weber verlässt den Basler Grossen Rat nach vier Jahren. Hier ein Rückblick auf die denkwürdigsten Momente und die absurdesten Vorstösse des fleissigsten Grossrats.
Beinahe 400 000 Klicks verzeichnet das berüchtigte Youtube-Video des abgewählten Grossrats Eric Weber (VA). Der Inhalt: viel Geschrei, ein nackter Hintern und der Ausruf «Staatsanwaltschaft, leck mich am Arsch!». Der Ausraster von Weber im «BaZ»-Interview vom Juni 2013 führte zum wohl bekanntesten Eklat — jedoch blieb es bei Weitem nicht der einzige.
Bereits am Wahltag im Oktober 2012 tickte Weber aus. Als die Wahlergebnisse verkündet wurden, stürmte er das Wahlpodium. Dabei beklagte er sich über die Zustände, die er im Basler Gefängnis erleben musste: «Ich konnte mich eine Woche lang nicht rasieren.» Weber sass eine Woche lang in Untersuchungshaft. Es wurde wegen Wahlbetrug gegen ihn ermittelt.
Trotz Verurteilung im Jahr 2014 behielt er seinen Sitz im Grossen Rat. Wohl kaum zur Freude von Regierungspräsident Guy Morin. Denn Weber versprach bereits bei Amtsantritt: «Ich werde das Parlament lahmlegen.» Tatsächlich reichte der Politiker eine Flut von Vorstössen, Motionen und schriftlichen Anfragen ein, die die Regierung teils brillant parierte. Hier der Countdown zu den Highlights:
Webers Sorge nach den Sparschweinen erwies sich als unbegründet, wie das Büro des Grossen Rates mitteilen konnte: «Es gibt keine türkischen Grossratsmitglieder, da der Souverän das Ausländerstimmrecht abgelehnt hat.» Die Sparschweine sind somit ausser Gefahr.
So viele Fans der Veganismus in Basel auch haben mag, die Antwort der Regierung blieb simpel. Denn der Regierungsrat «äussert sich nicht zu spezifischen Ernährungsweisen» — sehr zum Leid von Eric Weber.
So schön die Übersetzung ins Schriftdeutsche auch klingt — die Auswahl der gesungenen Lieder liegt in der Kompetenz der Schulen, wie der Regierungsrat mitteilt. Zudem weist er Herrn Weber zurecht: «Einen Kanton Basel gibt es derzeit nicht.»
Es ist eine der neuesten Anfragen von Weber. Sie befindet sich zur Zeit noch in Bearbeitung. Denn die Chroniken sollen ja sorgfältig geprüft werden, um das Einzugsjahr der Taube zu bestimmen.
Diese Frage stellt sich Weber, nachdem das Naturhistorische Museum in einer Stellenanzeige englische IT-Begriffe verwendet hat. Noch mehr zu stören schien ihn aber der Umstand, dass Weber die Stelle trotz Bewerbung nicht bekam. Er machte deutlich, dass er sich selbst für den geeignetsten Kandidaten hielt.
«Ja.» Denn oft liegt ja gerade in der Kürze die bekannte Würze.
So unverständlich es auch scheint, bei solch grossartigen Ideen: Webers Vorstösse wurden teilweise vom Parlament nicht angenommen. Daher die Anfrage. Sie befindet sich zurzeit in Bearbeitung. Vielleicht kann sie ja auch noch zurückgeschickt werden.
Bei solch gut begründeten Anfragen blieb dem Regierungsrat nichts anderes übrig, als Weber freundlich auszurichten: «Wir raten davon ab.»