SUV der Vernunft

Der Renault Captur will SUV-Vorzüge bieten – ohne dabei die Nachteile aufzuzwingen. Ob das klappt, zeigt der Test.

Philipp Aeberli
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Renault Captur.

Renault Captur.

Bild: HO

Es gibt Vorteile von SUV, die sind kaum von der Hand zu weisen und im Alltag durchaus willkommen: Das Auto setzt an steilen Auffahrten nicht auf, man geniesst bessere Übersicht – und gerade für ältere Menschen ist das Ein- und Aussteigen deutlich bequemer.

Wer die Vorteile des SUV geniessen will, aber den Nachteilen, wie zum Beispiel den grösseren Abmessungen, hohen Spritverbrauch oder höheren Unterhaltskosten, aus dem Weg gehen will, greift meist zu einem kompakten «Crossover» – eine Kreuzung aus PW und SUV. Das Angebot ist vielfältig, fast jeder Hersteller hat hier inzwischen ein Modell zu bieten.

Schon in der zweiten Generation ist inzwischen der Renault Captur angelangt. Er teilt sich die technische Basis mit dem kompakten Clio und integriert die SUV-typischen Vorteile. Das fühlt sich im Alltag durchaus angenehm an.

Der Einstieg ist müheloser als im flacheren Clio, die Sitzposition genauso tadellos – ergänzt durch etwas bessere Übersicht. Natürlich wirkt der Captur dadurch schwerfälliger, weniger flink und handlich als ein Clio. Ein handfester Nachteil ist das aber nicht, vielmehr ein veränderter Charakter. Denn im Gegenzug offeriert der Crossover dank höherer Bodenfreiheit auch mehr Federungskomfort, was gerade auf schlechten Strassen willkommen ist.

Renault Captur

Renault Captur

Bild: HO

Ebenfalls willkommen im Alltag ist der im Vergleich zum 18 Zentimeter kürzeren Clio gewachsene Kofferraum; er fasst im Captur 422 bis 1275 Liter.

Beim Preis liegt der Captur mit identischer Motorisierung (Benzin, 100 PS ab 19500 Franken) nur gerade 100 Franken über dem Clio. Wer also etwas mehr Platz und Fahrkomfort gegen eine Prise Handlichkeit tauschen will, muss keinen grossen Aufpreis in Kauf nehmen. Der Testwagen mit 1,4-Liter-Motor und 155 PS kostet ab 30400 Franken, kommt dann allerdings schon mit umfangreicher Ausstattung samt Automatikgetriebe. Das ist ein durchaus faires Angebot. Einzig auf Allradantrieb muss man beim Crossover verzichten. Das wiederum dürfte sich positiv auf den Verbrauch auswirken. Renault nennt einen Durchschnitt von 6,6 l/100 km. Im Test waren es 6,9 l/100 km. Wer es sparsamer mag, bekommt den Captur auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb.

Renault Captur

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Bild: HO