Der Mercedes GLB teilt sich die Basis mit der kompakten A-Klasse – ist aber deutlich praktischer.
Man möchte es kaum glauben, wenn man den Mercedes GLB vor sich hat: Der geräumige SUV teilt sich die Grundarchitektur mit dem Kompaktwagen der A-Klasse, obwohl er mit 4,63 Metern rund 22 Zentimeter länger ist. Zwar ordnet die Modellbezeichnung den GLB als SUV im Mercedes-Programm ein, was er durch die ausgestellten Radläufe und die höhere Bodenfreiheit auch zeigt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Eigentlich will der GLB vor allem ein praktischer Familienvan im Gewand eines trendigen SUV sein. Unter dem Ladeboden versteckt sich eine aufklappbare dritte Sitzreihe, die für Personen bis zu 1,68 Metern Körpergrösse geeignet sein soll; als Notsitz oder für Kinder, auf jeden Fall eine passende Ergänzung in diesem Auto. Der Kofferraum fasst 560 bis 1755 Liter und lässt sich durch die verschiebbare und in der Neigung verstellbare zweite Sitzreihe sehr flexibel nutzen.
Zweifellos ist das Platzangebot die grösste Stärke des GLB – doch hat er noch weitere Qualitäten zu bieten. Das Interieur ist typisch Mercedes inklusive dem leicht zu bedienenden Navigations- und Unterhaltungssystem der neuesten Generation samt nützlicher Sprachsteuerung. Dass insgesamt etwas mehr Hartplastik zum Einsatz kommt im Cockpit als bei den höherklassigen Modellen mit Stern, lässt sich verschmerzen; einzig die Kunstleder-Sitzbezüge fühlen sich an warmen Sommertagen unangenehm an; hier ist eine Stoffausstattung die bessere Wahl. Der im Testwagen verbaute 2-Liter-Benzinmotor mit 224 PS wirkt zwar bei Bedarf spritzig, ist aber vergleichsweise durstig; mit 7,6 l/100 km lag er zwar nur knapp über der Werksangabe (7,2–7,4 l/100 km), doch dürfte ein Diesel im komfortablen und geräumigen Reisebegleiter die bessere Wahl sein. Das Automatikgetriebe ist in jedem Fall serienmässig mit dabei und überzeugt im Alltag mit unauffälligen und passenden Gangwechseln. Die Preise für den Mercedes GLB starten bei 45100 Franken; mit guter Ausstattung und Motorisierung können es aber auch mehr als 70 000 Franken werden.