Test:Toyota Hilux
Hartgesottenes Arbeitstier

Der neue Toyota Hilux hat ein schweres Erbe anzutreten – auf zum Test!

Philipp Aeberli
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Toyota Hilux

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Noch bevor sich die SUVs zu Lifestyle-Lastern kürten, war der Pick-up da. Das geländetaugliche, unverwüstliche Arbeitstier mit Ladefläche.

Bei Toyota heisst der Pick-up «Hilux» und ist kürzlich in seiner achten Auflage auf den Markt gekommen. Kein leichtes Erbe, denn der Hilux hat sich in inzwischen 48 Jahren und mit 18 Millionen verkauften Autos zur echten Legende gemausert. Zuverlässig verrichtet er seinen Dienst auch an den lebensfeindlichsten Orten dieser Welt und gilt, wie die Kult-Moderatoren der britischen TV-Serie «Top Gear» bewiesen haben, zu Recht als unzerstörbar. Salzwasser, Feuer oder eine Sprengung: Nichts konnte dem Toyota-Pickup so sehr zusetzen, dass er sich nicht mehr hätte fahren lassen.

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Selbstverständlich haben wir den neuen Hilux im zweiwöchigen Test weder angezündet noch unter Wasser gesetzt. Aber auch schon bei der Fahrt auf der Strasse kann man spüren, wie solide der Hilux gebaut ist. Man merkt es ihm schon auf den ersten Metern an, dass er ein harter Bursche ist und kein weichgespülter Schönling. Die Lenkung ist deutlich weniger präzise als in einem sportlichen, auf den Strasseneinsatz ausgelegten SUV. Na und? Das Fahrwerk mit Blattfedern an der Hinterachse wirkt, vor allem ohne Last auf der Ladefläche, eher hart. Nebensache. Wichtig ist, dass der Hilux zupacken kann. Und das kann er! Ob beim Grosseinkauf im Baumarkt, beim kleinen Umzug oder bei der Entsorgungstour zur Kehrichtverbrennung: Auf der Ladefläche findet alles seinen Platz. Dank praktischer Plastikverkleidung gibt es dort keine Kratzer – und dank genügend Ösen kann die Ladung auch sicher befestigt werden.

Nur der Heckdeckel wirkt etwas gar schwer; allerdings passt das ins Bild dieses echten Büezers. Sollte der einmal abseits befestigter Strassen zur Arbeit gerufen werden, stellt ihn das vor keine Probleme. Allradantrieb, Geländeuntersetzung, eine Sperre an der Hinterachse und viel Verschränkung dank Blattfedern und Starrachse hinten. Damit kommt man überall durch – auch weil die Bodenfreiheit mehr als ausreichend ist; Trittbrett und Haltegriff sind willkommene Helfer, um das Cockpit zu erklimmen.

Dort findet man übersichtlich angeordnete Schalter, ein einfach zu bedienendes Navi und genügend Platz, mit grosser Kabine sogar für fünf Personen. Auf Wunsch kann das Cockpit sogar mit Lederausstattung geordert werden, was für noch mehr Pw-Gefühle sorgt. Aber keine Angst: Das ist nur Kosmetik. Im Herzen bleibt auch der achte Hilux ein echtes Arbeitstier. Das gibt auch der neue 2,4-Liter-Dieselmotor sofort zu verstehen. Er arbeitet eher rau und mag hohe Drehzahlen nicht sonderlich. Dafür bringt er schon bei tiefen Drehzahlen viel Kraft auf, bis zu 400 Nm bei 1600 U/min, und bringt denn 2,2 Tonnen schweren Arbeiter souverän vor an. Die 6-Gang-Automatik passt hervorragend zu diesem souveränen Antrieb. Im Test gönnte sich der Hilux knapp 9 l/100 km; etwas mehr als das Werk mit 7,2 l/100 km entspricht, in Anbetracht der Grösse und der zur Verfügung stehenden Ladefläche aber durchaus akzeptabel. Damit zeigt sich der Neue als würdiger Nachfolger seiner legendären Vorfahren. Auch wenn der SUV-Trend vielleicht einmal vorbei ist - der Pick-up bleibt. Bestimmt.