Der Kia Optima Sportswagon will trotz wachsender Konkurrenz von SUVs bestehen
Erhöhte Sitzposition, das Gefühl von mehr Sicherheit und viel Platz: SUVs sind beliebt und klettern demnach in den Verkaufsstatistiken stetig nach oben. Sie bringen damit die klassischen Vans und nicht zuletzt Kombis in Bedrängnis. Dagegen wehrt sich Kia nun mit dem Optima Sportswagon. Der Kombi überzeugt auf den ersten Blick mit seiner gestreckten Linienführung und modernem Design. Ob er halten kann, was die Optik verspricht, muss er im Test als 1,7-Liter-Dieselversion beweisen.
Sprint oder Marathon
Für den Optima Sportswagon sind zwei Motorisierungen erhältlich; ein 2-Liter-Turbobenziner mit 245 PS, der die sportliche Spitze markiert. Für Vielfahrer empfiehlt sich der 1,7-Liter-Diesel mit 141 PS und 340 Nm Drehmoment. Zudem stehen ein 6-Gang-Schaltgetriebe und ein 7-stufiges Doppelkupplungsgetriebe zur Wahl. Letzteres entpuppt sich in Kombination mit dem Diesel als perfekte Wahl. Es ermöglicht verzögerungsfreies Anfahren, wechselt die Gänge zügig und geschmeidig und reagiert auch auf manuelle Eingriffe über die Schaltwippen sehr direkt.
Zudem passt die Gangwahl optimal zum drehmomentstarken Diesel, da unnötig hohe Drehzahlen vermieden werden. Für souveränes Mitschwimmen im täglichen Verkehr ist man so bestens gerüstet. Auf dem Prüfstand verbraucht der Optima in dieser Ausführung 4,6l/100 km. Im Alltag und auf Winterreifen sind es 5,8 l/100 km. Da der Koreaner über einen grosszügigen 70-Liter-Tank verfügt, sind mehr als 1000 Kilometer pro Tankfüllung problemlos möglich. Das macht den Optima Kombi zum prädestinierten Reise-Kombi mit bis zu 1686 Liter Ladevolumen.
Das Fahrwerk ist komfortabel ausgelegt, erlaubt aber dennoch guten Geradeauslauf und direktes Lenken; darüber hinaus bietet die GT-Line-Ausstattung auch verstellbare Stossdämpfer. Perfekt für die Autobahn. Hier kommen dann auch die elektronischen Helfer zum Einsatz, die im Test durchweg zu überzeugen vermochten.
Willkommene Hilfe
In der GT-Line-Ausführung kostet der Optima Sportswagon als Diesel ab 43950 Franken, kommt dann aber auch mit voller Ausstattung in Sachen Fahrassistenten. Der Radartempomat agiert feinfühlig und zuverlässig, lässt allerdings ab und zu eine etwas zu grosse Lücke zum Vordermann aufklaffen. Dafür beschleunigt er sanft und komfortabel. Noch beeindruckender erwies sich im Test der serienmässige Spurhalteassistent. Er unterstützt den Fahrer auf der Autobahn, indem er den Wagen selbstständig in der Spur hält. Freilich müssen die Hände weiterhin am Lenkrad bleiben. Doch das System wirkt sehr ausgereift und hält die Spur konstant und sicher, ohne Schlangenlinien zu fahren. Das können auch die Systeme in deutlich teureren Autos nicht besser. Das passt zum hochwertigen Eindruck, den der Optima als Kombi allgemein vermittelt.
Nebst den genannten Assistenten sind auch LED-Licht, Totwinkel- und Querverkehrsassistent und ein Notbremsassistent serienmässig dabei. Für den Komfort bietet der Kia Sitzheizung- und -lüftung, Rundumkamera und bequeme Ledersitze.
Die Verarbeitung im Cockpit wirkt solide und stimmig, besonders das lederbezogene Lenkrad liegt gut in der Hand. Damit bietet der Optima Sportswagon ein sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis, das manchem SUV überlegen ist. Er beweist damit, dass der klassische Kombi noch lange nicht ausgedient hat.