Audi
Ein Audi für die Sportfans

Mit dem S1 legt Audi ein Kompaktauto auf, das vor allem eines soll – Spass machen!

Markus Chalilow
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Audi S1 Sportback

Audi S1 Sportback

HO

Audi, in vielen Köpfen steht der Name vor allem für beste Verarbeitung, mächtige Motoren und viel Prestige. Dabei sind die Ingolstädter ihren Wurzeln etwas entrückt, denn Audi hat früher auch richtig heisse Sportautos gebaut. Von so einer Rennmaschine hat der Fünftürer auch seinen Namen, S1. Mit diesem Rallye-Monster fuhren Walter Roehrl und Co. damals alles in Grund und Boden. Mit diesem Boliden hat der neue S1 natürlich nichts zu tun, und dennoch ist er derzeit wohl der Audi, der am nächsten am S1 dran ist.
Der Neue hat 231 PS unter der Haube, ein manuelles Sechsganggetriebe und Allradantrieb. Diese Eckdaten sind zwar fein, aber nicht atemberaubend. Trotzdem, es müssen nicht immer 400 oder mehr PS sein, um Fahrfreud’ zu erleben. Das liegt einerseits an den kompakten Abmessungen, dem daraus resultierenden kurzen Radstand und der sehr spritzigen Leistungsentfaltung des Zwei-Liter-Triebwerks.

Die Federung ist richtig hart, kleine Querfugen lassen den Vorderwagen fast schon hüpfen. Und, man fühlt sich richtig gut ins Auto integriert. Feine Sitze, aber etwas zu rutschiges Leder sorgen dafür, dass man sich an Bord des Audi schon ein ganz wenig wie Walter Roehrl fühlt. Hinzu kommen die sehr spontane Gasannahme des Zwei-Liter-Turbobenziners im Bug und das – für Audi-Verhältnisse – geringe Gewicht von knapp über 1400 kg. Aber das Heck wird beim Anbremsen schon ganz schön leicht – man muss wissen, was man am Lenkrad macht –, zumindest, wenn man alle elektronischen Helferlein deaktiviert hat. Hat man es im Griff, geniesst man das leicht tänzelnde Heck, spielt mit ihm, um den bestmöglichen Kurvenradius zu bekommen, drückt aufs Gas und wird wie von einem Gummiband aus der Kehre gezogen – wunderbar. Nach so viel Lob gibts natürlich auch Kritik. Weniger am Auto selbst als an der Preisgestaltung. Unser Testwagen, ein Fünftürer, kostet mindestens 40’850 Franken. Das ist nun nicht wirklich billig, aber in Anbetracht der Konkurrenz von Mini und Co. auch nicht wirklich teuer. Unser Testwagen war mit ein paar Optionen ausgestattet.

Der Fahrzeugpreis stieg so auf 51’400 Franken. Dass man dann aber den Navi-Bildschirm noch von Hand aufklappen muss und es nicht mal eine Rückfahrkamera gibt, regt nicht gerade zu Applaus an. Wem das Geld einigermassen egal ist und mit einem Audi viel Spass haben und aus dem Stand in 5,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen und auf der Autobahn in Deutschland mit einem Kleinwagen 250 fahren will – dem sei der S1 Sportback empfohlen. Im Testschnitt genehmigte sich der S1 übrigens acht Liter pro 100 Kilometer.