Die Hyundai Motor Company zeigt eine neue Plattform für E-Autos; bis 2025 wollen Hyundai und Kia 23 neue E-Autos präsentieren.
Die Technologie entwickelt sich rasant: Um immer mehr Autofahrer zu einem Umstieg auf ein E-Auto bewegen zu können, müssen die Hersteller die gängigen Vorurteile aus dem Weg schaffen. Das heisst, dass neue Modelle mehr Reichweite und kürzeren Ladezeiten bieten müssen. Nur so wird das batterieelektrische Auto für die grosse Masse attraktiv. Einen grossen Schritt in diese Richtung möchte die südkoreanische Hyundai Motor Company, bestehend aus dem Marken Hyundai und Kia, mit der neu präsentierten «E-GMP»-Plattform schaffen. Auf Basis dieser neuen Architektur sollen bis 2025 mehr als zehn neue und eigenständige Elektro-Modelle auf die Strasse rollen; insgesamt verspricht der Konzern 23 neue Modelle oder Varianten mit E-Antrieb innerhalb der nächsten fünf Jahre. So wollen die Koreaner bis 2025 eine Million E-Autos weltweit absetzen können.
Kern der neuen Plattform ist ein flach im Unterboden verbauter Akku, wie es inzwischen bei fast allen neuen Elektroautos üblich ist. Darüber hinaus gibt es aber ein paar interessante technische Neuerungen: Das System arbeitet mit 800 Volt Spannung, anstelle der gebräuchlichen 400 Volt. Durch die höhere Spannung ermöglicht vor allem schnelleres Laden: In nur 18 Minuten soll der Akku wieder zu 80% geladen sein. Oder: In nur fünf Minuten kann Strom für bis zu 100 Kilometer nachgeladen werden. Eine 800-Volt-Auslegung hat bislang nur der Porsche Taycan zu bieten.
Je nach Aufbau sollen mehr als 500 Kilometer pro Ladung laut WLTP-Zyklus möglich sein, was auf eine Akku-Kapazität von um die 100 kWh schliessen lässt.
Denkbar sind Modelle mit Hinterrad oder Allradantrieb, wobei sich bei den Allrad-Versionen erstmals der vordere Motor komplett abkoppeln lässt, um die Effizienz zu verbessern. Die elektrische Modellpalette wird auch sportliche «N»-Modelle von Hyundai beinhalten. Denn die Technik soll bis zu knapp 600 PS ermöglichen, wodurch der Sprint auf 100 km/h in 3,5 Sekunden zu schaffen sei.
Strom Teilen und flexibel Laden
Das Netz an 800-Volt-Ladestationen wird zwar laufend ausgebaut, ist aber längst nicht so dicht, wie das an den bisher gebräuchlichen 400 Volt-Ladestationen; deswegen ist die Plattform so ausgelegt, dass sie mit beiden Spannungen zurechtkommt.
Erstmals sollen die Autos auf der neuen «E-GMP»-Plattform auch bidirektionales Laden unterstützen. Heisst: Das Laden von Auto zu Auto wird möglich, sodass man beispielsweise einem liegengebliebenen E-Auto aus der Klemme helfen kann, oder das Auto als Stromspeicher für die heimische Photovoltaik-Anlage nutzen kann.