Opel
Der Kleine mit dem Extra-Kick

Als Adam S mutiert der Opel zum sehr kompakten Spassmobil – eine entsprechend gefüllte Geldbörse vorausgesetzt.

Markus Chalilow
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Opel Adam S

Opel Adam S

HO

Opel setzt derzeit extrem auf seine Kleinwagen-Familie. Karl, Adam und Corsa sollen zu den wichtigsten Pfeilern der Marke werden und zusammen mit dem Astra (das neue Modell wird im Verlauf dieser Woche vorgestellt) für schwarze Zahlen sorgen. Gerade beim Adam ist Opel sehr hoffnungsvoll. Man möchte den kleinen Wagen für gutes Geld an den Mann und vor allem an die Frau bringen. Denn während die Grundversionen noch zu einem guten Preis zu bekommen sind, wirds ziemlich schnell recht teuer, wenn man zu viele Kreuze auf der Optionenliste macht.
Wers klein will, kann sich für viel weniger Geld einen Karl schnappen und hat erst noch fünf Türen. Allerdings bekommt er für kleines Geld auch – k(l)einen Fahrspass. Oder dann gleich den Corsa, ein ausgewachsenes Auto, das dann auch nicht mehr viel teurer ist, aber doch deutlich mehr Nutzwert bietet. Es muss ja nicht gleich der OPC sein, denn es gibt Menschen, die durchaus Wert auf eine Federung legen. Aber eben, der Adam soll eine Sonderstellung innehaben. Man möchte sich auch mit den zahllosen Individualisierungsmöglichkeiten von der Masse abheben. Von diesen Optionen hatte unser Adam S eine ganze Menge an Bord. Und so stieg dann der Grundpreis von 25'300 Franken in schon fast schwindelerregende Höhen. 30'710 Franken kostet unser Testwagen ohne irgendwelche Boni, die sich ja regelmässig ändern. Das ist eine Stange Geld in dieser Fahrzeugklasse.

Dafür gibt es ein sehr flinkes, adrettes Auto, mit Zielflaggenmuster am Dachhimmel, wunderbaren mit Leder bespannten Recaro-Sitzen, netten Applikationen am Armaturenbrett und weiteren Nettigkeiten. Schon schön gemacht für ein Auto dieser Grössenklasse und mittlerweile optisch wie haptisch nahezu auf dem Niveau des edlen Mini. Wen man 150 PS an Bord hat, ist man auch geneigt ihnen zwischendurch einmal freien Lauf zu lassen. Aber, damit ist auch ein erhöhter Verbrauch programmiert. Knapp sieben Liter hat sich der S im Test genehmigt statt der 5,9, die Opel verspricht. Rational gibt es also irgendwie immer noch keinen Grund, einen Opel Adam zu kaufen.

Aber immerhin gibt es mit dem «S» jetzt einen guten, emotionalen Ansatz, der weit über Styling- und Innenraum-Gimmicks hinaus geht. Mit dem «S» kann man richtig Spass haben und ist in der City dank der geringen Aussenabmessungen immer noch gut bedient. Und von all den Adam-Versionen scheint uns die «S»-Ausführung bisher die stimmigste.