Offenkundig halte Südafrika - aus welchen Gründen auch immer - eine Visaerteilung nicht für angebracht. China, der wichtigste Handelspartner Südafrikas, hat Druck auf die Regierung ausgeübt, dem Dalai Lama ein Visum zu verweigern.
Die Führung in Peking betrachtet den Träger des Friedensnobelpreises als Separatisten und Staatsfeind, weil er sich für eine Unabhängigkeit Tibets einsetzt. Der Dalai Lama wollte in Südafrika an der Feier zum 80. Geburtstag seines Freundes Desmond Tutu teilnehmen, der ebenfalls den Friedensnobelpreis erhielt.
Eine Sprecherin Tutus reagierte auf die Reiseabsage mit den Worten, es handle sich um den "düstersten Tag" für Südafrika. Die südafrikanischen Behörden hätten es noch nicht einmal für nötig befunden, auf den Visumsantrag des Dalai Lama zu antworten.
Die Regierung in Pretoria hatte dem Dalai Lama bereits im Jahr 2009 die Einreise verweigert und eingeräumt, sie fürchte andernfalls, die chinesische Regierung zu verärgern.