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Das Wirtschaftsforum Zurzibiet startet eine Charmeoffensive: Mit 12'500 Papiertaschen wollen Gwerbler Mut machen für die Zukunft.
«Ein 22'331-faches Dankeschön» – im Namen der 21'528 Arbeitnehmenden und 803 Lernenden im Zurzibiet: Mit diesen Worten starten die Gewerbler der Region die dritte Charmeoffensive. Mit der gross angelegten Kampagne wollen sie nicht nur allen Konsumentinnen und Konsumenten Danke sagen, die ihre Einkäufe während und nach der Pandemie in der Region tätigen sowie die Vorfreude auf die Normalität nach Corona wecken: «Wir wollen auf positive und sympathische Art auch zeigen, welche Kraft im Bezirk steckt», sagt René Utiger, Präsident Wirtschaftsforum Zurzibiet (WFZ), an einer Pressekonferenz im Bezirkshauptort.
So viele Arbeitnehmende und Lernende im Zurzibiet sei eine beeindruckende Zahl und echte Qualität der Region. Dies unterstreicht WFZ-Geschäftsführer Roland Keller: «Das Zurzibiet hat ein grosses Wachstumspotenzial. 2020 sind 27 Firmen neu in den Bezirk gezogen, während 21 weggezogen sind.» Insgesamt verzeichnet die WFZ-Region mit dem Bezirk Zurzach, Würenlingen, Villigen und Ehrendingen für das vergangene Jahr 135 Neugründungen. Er sagt:
«Die Region ist attraktiv für KMUs und bietet bezahlbare Preise.»
Auch wuchs in den Jahren 2012 bis 2017 die Anzahl Arbeitsstellen um 13,2 Prozent. In den vergangenen Monaten jedoch stieg auch eine andere Zahl: die Arbeitslosenquote. Zwischen November bis März von unterdurchschnittlichen 3,5 auf 4,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Kanton erhöhte sich die Quote von 3,6 auf 3,9 Prozent.
Ob die Arbeitslosenquote im Zurzibiet weiter steigt oder dies nur ein temporärer Ausschlag nach oben ist, sei im Moment schwierig abzuschätzen, sagt Standortförderer Peter Andres. «Die grosse Stärke unserer Region ist der breite Fächer an Arbeitgebern. Wir haben kein grosses Klumpenrisiko.» Wie sich die Quote weiter entwickelt, sei aber stark davon abhängig, wie lange die Krise noch andauere. Er sagt:
«Deshalb ist die Solidarität für unsere Region umso wichtiger.»
Diese Solidarität will das WFZ mit der heute startenden Sympathiekampagne weiter fördern. «Pünktlich auf die Wiedereröffnung der Gartenbeizen und auf besonderen Wunsch der Gewerbetreibenden», sagt René Utiger. «Denn die Resonanz auf die ersten beiden Kampagnen war sehr gut.» Vor knapp einem Jahr starteten die Gwerbler mit fünf verschiedenen Plakaten. Die Slogans wie «Schön, besch do gsi» oder «Näme mer rasch es Käfeli?» waren im ganzen Bezirk kaum zu übersehen.
Das WFZ vertritt als Dachorganisation die Interessen seiner regionalen Wirtschaftsvertreter mit rund 700 Mitgliedern. Neben sämtlichen Gewerbevereinen im Bezirk konnte Utiger auch die Aargauische Industrie- und Handelskammer, den Aargauer Gewerbeverband sowie Bad Zurzach Tourismus für die Aktionen gewinnen:
Bei der zweiten Offensive im vergangenen Herbst wurde die Botschaft über robuste Blachentaschen ins Zurzibiet getragen: «Danke dass du s’Zurzibiet mittreisch». Damit wollte das Wirtschaftsforum die Nähe zur Region und den Unterschied zu den ausländischen Anbietern oder dem Onlineshopping zum Ausdruck bringen. Im Fokus stehen die unentschlossenen Konsumentinnen und Konsumenten, die je nach Angebot regional, online oder im Ausland einkaufen.
Auch bei der aktuellen Kampagne mit 12'500 Papiertaschen wollen sich die Gwerbler bei der treuen Kundschaft bedanken. Fabian Meier, Bezirksvertreter des Aargauischen Gewerbeverbandes, ergänzt:
«Wir möchten zudem aufzeigen, welche Auswirken es hat, wenn in der Region eingekauft wird.»
Durch die Unterstützung des lokalen Gewerbes profitiere das ganze Zurzibiet – etwa durch erhaltene oder neu geschaffene Lehrstellen oder Aktiensteuern, die direkt in die Kassen der Gemeinde fliessen.
Zwar hält René Utiger fest, dass sich der Erfolg der Kampagnen monetär nicht messen lassen würde. Die Rückmeldungen würden aber zeigen, wie positiv die Kampagnen aufgenommen worden seien. Und Standortförderer Peter Andres ergänzt: «Es ist wichtig, dass eine Organisation wie das WFZ Optimismus versprüht und zeigt: Gemeinsam schaffen wir das.»