Startseite
Aargau
Zurzibiet
Sturm «Burglind» und andere Stürme nahmen der Gemeinde den Lindenplatz. Wegen der Finanzierung wurde das Projekt auf die lange Bank geschoben, nun soll er endlich saniert werden.
Es waren einst vier prächtige Linden. Nach und nach fielen sie stürmischen Winden zum Opfer. Im Januar 2018 – nachdem «Burglind» über Europa gefegt war – mussten die letzten zwei Exemplare gefällt werden. Bereits ein halbes Jahr zuvor wurden zwei der über 100-jährigen Bäume entwurzelt. «Die starken Stürme führten dazu, dass alle vier Linden auf dem Schulhausplatz umgefallen sind oder gefällt werden mussten», teilte die Gemeinde mit. «Die Sicherheit von Kindern, Schülern, Fussgängern und Benutzern aller Art hatte Priorität.» Die Gemeinde hatte innert kürzester Zeit ihr Wahrzeichen, den Lindenplatz beim Schulhaus, verloren.
Die Sanierung des Platzes war im Dorf seit Jahren ein Thema. Wegen der Finanzierung wurde das Projekt auf die lange Bank geschoben. «Wenn man den Stürmen etwas Positives abgewinnen will, kann man sagen, dass sie die Sanierung vorangetrieben haben», sagt der scheidende Ammann Marcel Werder.
Für die Neugestaltung des Lindenplatzes wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Eine Umfrage bei der Bevölkerung und den Vereinen hat ergeben, dass der Platz als Park-, Pausen- und Festplatz wieder instand gestellt werden soll. An der kommenden Wintergmeind am 21. November stellt der Gemeinderat einen Kreditantrag über 315 000 Franken für die Sanierung des heute kahlen Platzes.
Klar ist, dass dieser wieder mit schattenspendenden Hochstämmern bepflanzt werden soll. «Eine Firma hat uns Kastanien, Eichen oder Linden empfohlen», sagt Werder, «deshalb ist für uns klar, dass es wieder Linden sein sollen.» Die neuen, bereits mehrjährigen Bäume mit einem Kronendurchmesser von 4 Metern und einer Stammdicke von rund 10 bis 12 Zentimetern kosten 26 000 Franken. Um die Bäume wird der Boden mit Rundkies gestampft, damit er wasserdurchlässig ist. «Beim Entfernen der alten Linden hat man festgestellt, dass die Wurzeln in einem schlechten Zustand waren», sagt Werder.
Der grösste Teil der 315 000 Franken entfällt auf die Belags- und Baumeisterarbeiten. Diese machen rund 225 000 Franken aus. Die Fläche des Areals beträgt 2000 Quadratmeter. Der Teerbelag muss entfernt und entsorgt werden. Die Schule meldete zudem Bedarf für einen Velounterstellplatz an. In die geplante Sanierung wurden auch Wasserleitung und Futterrohr für spätere Heizungsleitungen integriert. «Laut Gewässerschutzstelle ist die aktuelle Zuleitung mindestens 60 Jahre alt», sagt Ammann Werder.
Durch die neue Leitung würde auch der Schulhausbrunnen neu angehängt. Beim Schulhaus ist zudem ein neues Vordach geplant, welches als Unterstand für einen Veloständer dienen kann. Die Mehrwertsteuer und Reserven von 15 Prozent sind bereits in die Kosten miteingerechnet. Durch Versicherungsbeiträge aufgrund von Sturmschäden dürften sich die Kosten für die Linden weiter reduzieren.
Werder ist zuversichtlich, dass die Stimmbevölkerung den Kredit – bei seinem letzten Gmeinds-Auftritt als Ammann – gutheissen wird. An einer Infoveranstaltung gab es kaum kritische Stimmen. Im Gegenteil: Einzelne Vereine kündigten an, sich ebenfalls finanziell an der Sanierung zu beteiligen. Werder sagt, dass man auch das Lindenfest wieder aufleben lassen wolle. Das Areal ist nicht nur Pausenplatz der Schüler, sondern auch der Festplatz der Gemeinde mit Jugendfest, Männerchorkonzerten, Apéros und Märkten.