Trotz Kritik am Gemeinderat in anonymen Flugblatt: Die Würenlingerinnen und Würenlinger haben die Bisherigen klar bestätigt und mit der Mitte-Kandidatin den Gemeinderat komplettiert.
Es hat im vergangenen Jahr heftig gebrodelt in Würenlingen. Die turbulenten Monate mit dem sofortigen und überraschenden Rücktritt des damaligen Gemeindeammanns André Zoppi und danach der Schulpflege gipfelten im Februar in einem anonymen Flugblatt. Darin wurde der amtierende Gemeinderat unter dem Titel «Chronologie des Versagens» heftig angriffen. An den Gesamterneuerungswahlen haben die Würenlingerinnen und Würenlinger nun den amtierenden Exekutivmitgliedern ihr Vertrauen klar ausgesprochen.
Allen voran dem Vizeammann Roland Meier (parteilos), der mit 1127 Stimmen das beste Resultat erreichte, und Ammann Patrick Zimmermann (FDP), der mit 1020 Stimmen folgt.
Neu in den Gemeinderat gewählt wurde Lea Meier Roth (Die Mitte), die mit 878 Stimmen sogar Parteikollege und amtierender Gemeinderat Bernhard Meier hinter sich liess. Die beiden anderen neu kandidierenden Frauen, Manuela Smit-Voser (FDP) und Carmen Spuler-Moser (parteilos) erzielten 630 beziehungsweise 622 Stimmen, während der Neue René Schneider (SVP) mit 311 Stimmen den letzten Platz belegt.
Die frisch gewählte Gemeinderätin Lea Meier Roth freut sich über ihre Wahl. Die deutlichen Resultate habe sie aber erstaunt. «Wir rechneten alle mit einem zweiten Wahlgang», sagt die 47-Jährige. Dass zwischen ihr und den anderen neu Kandidierenden mindestens 248 Stimmen liegen, könnte verschiedene Gründe haben, mutmasst die zweifache Mutter.
«Mich kennen alle Generationen im Dorf.» Auch sei sie bisher nicht in einer Art und Weise aufgefallen, die man negativ hätte auslegen können. Und gemäss Rückmeldungen aus der Bevölkerung habe ihre klare und bodenständige Art die Wählerinnen und Wähler überzeugen können. «Zudem machte ich eine etwas andere Wahlkampagne mit Video.»
Ihre fast 100 Stimmen Vorsprung auf Parteikollege Bernhard Meier könnte allenfalls am Frauenbonus liegen, vermutet Lea Meier Roth. Keine Überraschung war für sie die Wiederwahl aller Bisherigen. Auch nicht, dass der Gemeindeammann und der Vizeammann so deutlich bestätigt wurden.
«Es freut mich zudem, dass die beiden anderen Frauen ebenfalls zahlreiche Stimmen erhielten», sagt die ehemalige Primarlehrerin, die im Verein Lernwerk in Vogelsang als Beraterin für Menschen arbeitet, die eine Lehrstelle oder Arbeitsstelle suchen.
«Die Würenlinger Bevölkerung hat ein klares Votum abgegeben, dass sie nicht bei diesen Spielchen mitmacht», sagt auch Gemeindeammann Patrick Zimmermann in Anspielung auf das anonyme Flugblatt.
«Mit den klaren Resultaten der Bisherigen und der eindeutigen Wahl von Lea Meier Roth als fünftes Mitglieds ist das Team schon jetzt komplett», sagt er. «Das sind gute Voraussetzungen, um zuversichtlich in die nächste Legislatur starten zu können.»