Startseite
Aargau
Zurzibiet
Kaum ein Vorstoss auf der Onlineplattform petitio.ch hat seit ihrer Lancierung vor genau zwei Jahren in so kurzer Zeit derart viele Menschen mobilisiert. Der drohende Abbruch des Flügerlispielplatzes oberhalb von Endingen sorgte für Empörung und eine riesige Soldaritätswelle. Die geforderten 100 Stimmen waren innerhalb weniger Stunden erreicht. Gestern lief die Frist ab. 1024 Personen haben das Begehren unterzeichnet – mit dem Aufruf, die Anlage zu erhalten.
Gefordert ist jetzt der Endinger Gemeinderat. Wie Ammann Ralf Werder an der Gemeindeversammlung Mitte November bereits mitteilte, sucht man jetzt intensiv nach Lösungen. Hängig ist das Wiedererwägungsgesuch beim Kanton. Das geplante Treffen mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) ist für Januar geplant. Noch im Dezember soll eine Sitzung mit den Petitionärinnen Sarah Schmid-Kienle und Deborah Schneider sowie dem Gründer des Spielplatzes, Alban Killer, stattfinden. Zur Sprache dürfte dabei die Festlegung der Trägerschaft kommen, nebst rechtlichen Fragen eine der Hauptforderung seitens des BVU.
Die Gemeinde hat Bereitschaft signalisiert, die Führung zu übernehmen. Inzwischen haben sich bei Sarah Schmid-Kienle zahlreiche Personen gemeldet, die das Projekt ebenfalls tatkräftig unterstützen möchten. «Wie die Ausgestaltung im Detail aussehen soll, müssen die weiteren Gespräche nun zeigen», sagt die Initiantin. Denkbar sei die Gründung einer Interessengemeinschaft (IG), die basierend auf den Forderungen des BVU den Spielplatz unterhalten würde.
Ammann Ralf Werder möchte sich zum konkreten Vorgehen nicht äussern. «Es geht jetzt darum, mögliche Lösungsvorschläge auf der Grundlage der gesetzlichen Auflagen auszuarbeiten.» Für die weiteren Schritte sei der Entscheid des Kantons massgebend.
Klar dürfte sein, dass die Ernennung einer Trägerschaft alleine nicht zur Erhaltung der Anlage reichen dürfte. Das BVU hatte explizit erwähnt, dass der Flügerlispielplatz nicht den vorgegebenen Normen entspreche. Die Waldbeanspruchung sei zu gross, die Bauten und Anlagen seien zu verzettelt. Sarah Schmid-Kienle bleibt dennoch zuversichtlich. Sie möchte alles daransetzen, damit der beliebte Treffpunkt für Familien, Kindergärtler und Schulklassen auch in Zukunft genutzt werden könne.