Bad Zurzach
Thermalbad-Aktionäre ebnen den Weg zur Betriebsgesellschaft

Die Thermalbad Zurzach AG kann ihre Statuten ändern und eine Betriebsgesellschaft gründen. Die Zusammenarbeit der Thermalbäder in Bad Zurzach und Baden kann Ende 2019 wohl beginnen.

Andreas Fretz
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Das Thermalbad in Bad Zurzach soll sich als Volksbad für Jung und Alt positionieren.

Das Thermalbad in Bad Zurzach soll sich als Volksbad für Jung und Alt positionieren.

Zur Verfügung gestellt

Gestern versammelten sich die Aktionäre der Thermalbad Zurzach AG zu einer ausserordentlichen Generalversammlung. Traktandiert war eine Statutenänderung, um so die Gründung einer Tochtergesellschaft zu ermöglichen. Diese Tochtergesellschaft – die Thermalbad Zurzach Betriebs AG – soll sich künftig um den Betrieb des Thermalbads kümmern, während die Immobilien bei der Muttergesellschaft bleiben. Auch soll die Tochter eng mit der Betriebs AG des entstehenden Thermalbades in Baden zusammenarbeiten. An beiden Bädern ist die «Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden» beteiligt.

121 Aktionäre folgten der Einladung ins Gemeindezentrum Langwies. Sie vereinigten 20 000 Namens- und 4124 Inhaberaktien mit einem Gesamtvolumen von 3,412 Millionen Franken. Für eine Statutenänderung ist ein qualifiziertes Mehr von zwei Dritteln der vertretenen Stimmen nötig.

So sieht das Thermalbad Zurzach nach Ende der Sanierung innen aus (November 2015) Baden in Violett
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Die neue Innengestaltung des Thermalbad Zurzach verschlingt 10 Millionen Franken.
Das neue Dampfbad bietet viel mehr Platz.
Das gemeinsame Fussbad.
Bad Zurzach: So sieht das Thermalbad neu innen aus
Das spezielle Fussbad

So sieht das Thermalbad Zurzach nach Ende der Sanierung innen aus (November 2015) Baden in Violett

ZVG

Verwaltungsrats-Präsident Anton Lauber sprach von den Herausforderungen am Markt – dass dieser stagniere, dass die Konkurrenz im In- und nahegelegenen Ausland wachse. Deshalb wollen die Bad Zurzacher mit dem neuen Botta-Bad in Baden (Eröffnung 2020/21) Synergien nutzen. Dies soll auf Ebene der Betriebsgesellschaften geschehen. In Baden gibt es bereits die Thermalbaden AG. Bad Zurzach will nun mit seiner Betriebs AG die Struktur dem Badener Modell angleichen.

Lauber sprach von Synergien im Marketing, beim Personal («es wird keinen Abbau geben»), beim Know-how und bei der Beschaffung von Material. Verwaltungsrats-Mitglied Andreas Edelmann betonte: «Wir brauchen die Kooperation mit dem Botta-Bad in Baden. Ohne Kooperation arbeiten wir gegeneinander.» Bad Zurzach soll sich als Volksbad positionieren, Baden als «eher gehobenes Bad».

Widerstand von Ex-Verwaltungsrat

Widerstand gegen die Statuten- und Zweckänderung erwuchs durch das ehemalige Verwaltungsrats-Mitglied Jürg Weber. Dieser sah keinen unmittelbar zwingenden Grund für eine Änderung: «Damit verbaut sich die Muttergesellschaft bloss die Möglichkeit, den Betrieb selbst zu führen. Die Mutter hat die Kosten für die Immobilien, die Einnahmen bleiben unklar. Es drohen Defizite.» Lauber entgegnete, dass weiterhin eine Dividende «von rund zwei Prozent» vorgesehen sei. Verwaltungsrat Stephan Güntensperger hielt Weber vor, er halte an veralteten Modellen der Betriebswirtschaft fest. «Durch die Trennung haben wir in einem Bereich die Immobilien-Fachleute und im anderen Bereich die Fachleute für den Thermalbad-Betrieb.»

Die Aktionäre folgten bei der Abstimmung dem Antrag des Verwaltungsrats: Das qualifizierte Mehr von 16 083 Aktien wurde mit 23 372 klar übertroffen. 657 entfielen auf Nein (91 Enthaltungen, 1 ungültig). Der Start der strategischen Kooperation zwischen Bad Zurzach und Baden ist für 2019 geplant.