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Im Mai liess sich eine Fähe mit ihren Jungen im Schulbiotop nieder. Mittlerweile hat sich die Familie ein neues Zuhause gesucht.
Während der Coronakrise blieb es in den Aargauer Schulen zwei Monate lang ruhig – so ruhig, dass sich im Klingnauer Schulareal sogar eine Fähe mit ihren Jungen im dortigen Biotop ansiedelte. Die Jugendlichen und Kinder wurden damals zu Hause unterrichtet
Nach der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts kam es zu ungewöhnlichen Situationen: So beobachteten Kinder und Erwachsene ein Füchslein, wie es seinen Durst am Schulhausbrunnen stillte.
Schule und Gemeinde entschieden, dass die Fuchsfamilie nicht vergrämt werden soll. Die Gemeinde verbot den Zugang zum Biotop – rot-weisse Absperrbänder signalisierten die verbotene Zone. Die Schule klärte Kinder und Eltern auf, dass die Füchse nicht gefährlich sind und wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollen. Ein Abschuss stand nicht zur Debatte. Nichtsdestotrotz sammelten Schulkinder mit einer Petition 200 Unterschriften mit dieser Forderung. Sicher ist sicher.
Die Bilder zum Thema:
Mittlerweile ist es still geworden um die Fuchsfamilie – nicht von ungefähr. Bereits vor den Sommerferien hat sie sich offenbar ein neues Zuhause gesucht. «Als wir das festgestellt haben, warteten wir noch eine Woche, bevor wir die Absperrbänder wegnahmen», sagt Thomas Röhm, Klingnaus Leiter Anlagen und Liegenschaften. «Zwischenfälle im Umgang mit den Füchsen gab es keine», sagt er.
Das hatte Christian Tesini, Fachspezialist von der kantonalen Abteilung Jagd und Fischerei, erwartet. Er bestätigte der AZ im Mai, dass von den Füchsen keine Gefahr ausgehe. «Wir sehen die Anwesenheit der Fuchsfamilie nicht als Problem.» Die Tollwut ist in der Schweiz ausgerottet. Das Bundesamt für Gesundheit ist die Schweiz seit 1998 frei von der Krankheit, die Füchse durch Bisse an Menschen übertragen könnten.
Aufgrund des Jungfuchses, der fast ohne Scheu und in Anwesenheit von Menschen Wasser vom Schulhausbrunnen trank, sagte er, dass: «Wenn er merkt dass die Menschen da sind und keine Gefahr für ihn sind, wird er sich daran gewöhnen. Für den Menschen könnte das später zu unangenehmen Begegnungen führen.»