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Die Bevölkerung in Bad Zurzach wurde ein letztes Mal über das Fusionsprojekt Rheintal+ informiert. In ein paar Wochen stimmen zehn Gemeinden über den Zusammenschlussvertrag ab.
«Nach zwei Jahren harter Arbeit biegt das Jahrhundertprojekt Rheintal+ auf die Zielgerade ein.» Mit diesen Worten begrüsste Bad Zurzachs Ammann Reto S. Fuchs die Bevölkerung des Bezirkshauptorts zur letzten Infoveranstaltung, bevor an der ausserordentlichen Gmeind vom 23. Mai über den Zusammenschlussvertrag abgestimmt wird.
In allen zehn Gemeinden, die an der vertieften Prüfung zur Fusion teilgenommen haben, finden in den kommenden Tagen solche Infoabende statt. Das 21-seitige Vertragswerk für den Zusammenschluss zur neuen Einwohnergemeinde Zurzach ist das Thema dieser Veranstaltungen. Die Gemeinderäte von sieben Gemeinden empfehlen den Zusammenschluss zur Annahme, drei Gemeinderäte lehnen ihn ab (Rietheim, Mellikon und Fisibach).
In Bad Zurzach waren knapp 120 Interessierte anwesend. Die Stimmung war von Sachlichkeit geprägt. Emotional wurde es nie. Ein kritisches Lager war nicht auszumachen. Fuchs betonte: «Wir schreiben Geschichte für unsere Zukunft. Man muss sich der Verantwortung bewusst sein, wenn man Ja sagt; aber auch, wenn man Nein sagt.»
Noch einmal wurde wiederholt, was schon vielfach zu hören und zu lesen war: Wie der neue Gemeinderat zusammengesetzt werden soll, wo die Verwaltung ihren Standort hat, wo die Schulstandorte sind, wie das neue Wappen aussieht etc. Gezeigt wurde auch ein Schreiben des Kantons, in dem es heisst: «Die Gemeindefusion würde die Ausgangslage für den Schulstandort Bad Zurzach klar verbessern.»
Eingegangen wurde auch nochmals auf das Modell 4+1. Es bedeutet, dass das Fusions-Projekt dann zustande kommt, wenn neben Bad Zurzach mindestens vier weitere Gemeinden zustimmen. Anhand von Zahlen zeigte Fuchs, dass es keinen grossen Unterschied macht, welche vier weiteren Gemeinden das sein werden. Machen alle zehn Gemeinden mit, entstünde eine Gemeinde mit rund 8400 Einwohnern. Davon entfallen 52 Prozent auf Bad Zurzach. Auf die anderen Gemeinden entfallen 2 (Böbikon) bis 12 Prozent (Rekingen). Es habe im Aargau noch nie eine Fusion gegeben, in der sich viele kleine Gemeinden mit einer grossen zusammenschlossen. Deshalb sei es wichtig, dass man einander Vertrauen entgegenbringe.
Klar ist aber auch: Wenn Bad Zurzach Nein sagt, «hat sich das Ganze erledigt», wie Fuchs betonte, «dann wird es keine Fusion geben». Er appellierte an die Anwesenden: «Wir brauchen die Region, die Region braucht uns.» Und er fuhr fort mit der Bitte, dass möglichst viele Stimmberechtigte die ausserordentliche Gmeind am 23. Mai besuchen sollten. «Es wäre schade, wenn ein solch wegweisender Entscheid nur von wenigen getragen würde.»