An 35 Ständen wurden im Informationspavillon des Kernkraftwerkes Leibstadt Gestricktes, Getöpfertes, Gebackenes und vieles mehr angeboten. Viele der handwerklichen Schmuckstücke haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KKL geschaffen.
Wer annimmt, dass an einem Markt in einem Kernkraftwerk beispielsweise süss-sauer eingelegte Atome, geräucherte Fische aus dem Kühlwasser oder Geschenkgutscheine für Kilowattstunden feilgeboten werden – selbstverständlich alles originell verpackt – der irrt. Und zwar gründlich. Der Markt, zu dem das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) geladen hatte, stand im Zeichen von originellen kulinarischen und kreativen Handarbeiten. Susanne Fischer aus Grafenhausen ennet der Grenze, die im KKL als Besucherführerin amtet, strickt und näht in ihrer Freizeit. Unter anderem hat sie aus bunten Stoffteilen und reizenden Applikationen Kuckucksuhren genäht. Zwar springt kein Vögelchen zur vollen Stunde hervor, doch die Zeit läuft und das präzise. Ann-Kathrin Alongi, geborene Wiedner aus Waldshut, deren Vater und drei ihrer Onkel KKL-Mitarbeiter sind, war mit hübschem Glasperlen-Schmuck vertreten sowie mit Trockenblumensträussen und zauberhaften kleinen Engeln – beides aus den Händen von Oma Wiedner. Auch der Vater von Michel Bühler, der Honig und Kerzen aus seiner Hobby-Imkerei feilbot, arbeitet im Kraftwerk.
Grosse Materialvielfalt
Dicht an dicht reihten sich im Informationszentrum die 35 Stände. Energie aus Magneten wurde an dem einen Schmuckstand angepriesen, Halsketten aus Halbedelsteinen an einem anderen. Besondere Aufmerksamkeit war dem Stand von Tamara Haas aus Full-Reuenthal gewiss: Die Zierde ihrer Ohrringe, Halsketten oder Armbänder stammt aus gebrauchten Kaffee- und Teekapseln. Ringe und Armreifen oder in ihrer Schlichtheit faszinierende Kugeln gab es auch aus Holz. Ebenso können mit Wolle und Nadeln reizvolle Kugeln geschaffen werden, sofern man mit Lismi-Talent gesegnet ist.
Kulinarisch und kommunikativ
An Kundschaft mangelte es nicht; das Interesse war gross, die Geschäfte liefen gut. Ganz besonders bei den kulinarischen Köstlichkeiten. Ebenso in der Cafeteria, in der die sieben Frauen vom «Chilspeler Gschänkchorb» selbst gemachte Torten feilboten, wie an deren Stand, wo es unter anderem nebst Speck- und Nuss- auch Rehmostbröckli-Brot zu kaufen gab. Aus Gansingen wurden Damhirsch-Schüblig und Salametti, Samtchriesi-Kirsch und Pastorenbirne-Schnaps verkauft, an einem Stand gab es frische, knackige Äpfel, am anderen Wein. Wem die Qual der Wahl zu viel wurde, konnte bei einer Grillwurst oder einem Schwatz, seine sieben Sinne frisch sammeln. Und so wurde der Herbstmarkt im KKL längst nicht nur kommerziell und kulinarisch, sondern auch kommunikativ zu einem feinen Lichtblick im trüben Grau-in-Grau dieses Sonntags.