Statt der Jagd auf Weltcup-Punkte nahm Radprofi Silvan Dillier am traditionellen «Eierlesen» in Schneisingen teil.
Nach einem coronabedingten Unterbruch von zwei Jahren wurde am Sonntag in Schneisingen wieder das traditionelle «Eierlesen» ausgetragen. Mit der Veranstaltung soll in der Zurzibieter Gemeinde der Sommer eingeläutet werden.
Der Anlass selbst wurde allerdings zu einer nassen Angelegenheit. Die meiste Zeit fiel Regen. Glück hatten die Mountainbike-Fahrerinnen und -Fahrer, die zum Schneisinger Eierlesen gehören, dennoch. Sie trugen zum 27. Mal ein Rennen aus, an dem auch Radprofi und Lokalmatador Silvan Dillier teilnahm. Der amtierende Schweizer Meister auf der Strasse hatte ein rennfreies Wochenende und liess sich den Start vor dem eigenen Publikum nicht nehmen.
Ein Heimspiel war es auch deshalb, weil Silvan Dillier seit gut einem Jahr mit seiner Familie in Schneisingen in einem Eigenheim wohnt. Obwohl ein Abstecher mitten in der Strassensaison aufs Mountainbike-Velo auch für den Zweiten von Paris–Roubaix 2018 eher ungewohnt ist, setzte er sich gegen die Konkurrenz deutlich durch.
Doch für Dillier war der Renntag nach dem Sieg im Mountainbike-Rennen noch nicht beendet. Zur Freude der Dorfjugend und auch des Publikums machte er bei den Schülerrennen, die in Schneisingen zum Eierlesen gehören, den Vorfahrer.
Dillier klinkte sich jeweils nach der Einführungsrunde aus und liess den Nachwuchs das Rennen unter sich ausmachen. Nach der Zieleinfahrt war sich der Schweizer Meister, der selber zweifacher Vater ist, nicht zu schade, allen jungen Rennfahrerinnen und Rennfahrern zu ihrem Einsatz zu gratulieren. Das kommt nicht von ungefähr. Der 31-Jährige sagt:
«Auch ich fand einst dank dem Eierlesen Gefallen am Radsport.»
Beim abschliessenden Eierlesen, das in Schneisingen einen sportlichen Anstrich hat und in Form einer Stafette ausgetragen wurde, war dann Silvan Dillier nur noch als Zuschauer dabei.
Die Eierwerfer aus den Reihen der Jugendriege Schneisingen und der Radsportschule Lägern zeigten sich dabei wie auch die beiden Eierfänger Marco Calistri, der OK-Präsident der vom 20. bis 22. Mai in Schneisingen stattfindenden JuJuJu-Days, und Nick Berger, der Präsident des Turnvereins, von der besten Seite. Als Sieger wurde das Team «Sommer» erkoren.
Auf wärmende Sonnenstrahlen kann Silvan Dillier indessen nicht warten, sondern nur bald auf trockenes Wetter hoffen. Er steht nicht bei der oftmals unter schlechten Wetter leidenden und seit gestern Dienstag laufenden Tour de Romandie im Einsatz, sondern wird mit seinem belgischen Team Alpecin-Fenix um Teamleader Mathieu van der Poel am 1. Mai bei dem zum Weltcup der Radprofis zählenden Rennen Eschborn–Frankfurt wieder im Einsatz stehen.