Bad Zurzach
Neues Generationenhaus: Senioren und Kinder unter einem Dach

Im September hat das neue Alters- und Pflegeheim «Pfauen» in Bad Zurzach geöffnet. Das Generationenhaus hat positive Auswirkungen.

Stefanie Garcia Lainez
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Das Bistro-Buffet im neuen «Pfauen» steht Bewohnern und der Öffentlichkeit offen. Daniel Holenstein, Präsident der Emil-Burkhardt-Stiftung.

Das Bistro-Buffet im neuen «Pfauen» steht Bewohnern und der Öffentlichkeit offen. Daniel Holenstein, Präsident der Emil-Burkhardt-Stiftung.

Alex Spichale Bild: zVg

Senioren sitzen neben Kindern am Tisch, Mitarbeiter bedienen sich am Buffet. Es ist Mittagszeit im Bistro Emil des neuen Zentrums für Pflege und Betreuung Pfauen in Bad Zurzach. Im Generationenhaus sind seit September die 86 Bewohner der «Pfauen», die Spitex und die Kindertagesstätte «Chestenebaum», die für 36 Kinder Platz bietet, unter einem Dach.

Der Umzug von den beiden Liegenschaften an der Pfauengasse in den rund 50 Millionen Franken teuren Neubau auf dem Höfli-Areal habe sich spürbar positiv auf die Bewohner ausgewirkt, sagt Sead Bilalovic, Verantwortlicher Marketing und Kommunikation der Emil-Burkhardt-Stiftung, der Betreiberin und Inhaberin des «Pfauen».

Vereine und Unternehmen können mieten

Bilalovic sieht für diese Entwicklung mehrere Gründe. «Da das Alters- und Pflegezentrum neu als Generationenhaus geführt wird, besteht ein reger Austausch zwischen Jung und Alt.» Und das nicht nur beim gemeinsamen Mittagessen, sondern auch bei Aktivitäten wie Singen, Turnen oder bei Theateraufführungen, an denen auch die Kita-Kinder teilnehmen.

Die Aktivierungsprogramme, die von den Bewohnern selbst bestimmt werden, stehen auch der Bevölkerung offen – wie es das Bistro Emil sowie die hauseigenen Coiffeur- und Podologie-Studios schon sind. Auch Vereine und Unternehmen seien willkommen und könnten das Bistro oder den Mehrzwecksaal mieten.

Durch das Bistro weht ein eigens kreierter Duft

Positiv wirke sich auch die moderne Infrastruktur des neuen Alters- und Pflegezentrums aus, das Bilalovic als «Leuchtturm» bezeichnet. «Das Generationenhaus ist ein durchdachtes Konzept mit innovativem Angebot an Services für die gesamte Region.» Er nennt dabei Details wie den speziell kreierten, kaum wahrnehmbaren frischen Duft im Bistro oder das Badgesystem, das den konventionellen Schlüssel ersetzt habe.

Mit einem einzigen Badge, den die Bewohner wie eine Uhr am Handgelenk tragen, können sie die Türen und ihr Postfach öffnen, im Bistro zahlen oder den Notfall verständigen. Auch bei den Beschäftigungsprogrammen geht das Generationenhaus Pfauen neue Wege. Beispielsweise können die Bewohner Kurse der chinesischen Meditations- und Bewegungsform Qigong besuchen oder mit einer Video-Konsole Kegeln.

Alterswohnungen alle weg, noch Pflegebetten frei

Auf den verschiedenen Abteilungen, die insgesamt 96 Pflegezimmer und zwölf 2-Zimmer-Appartements bieten, werde grosser Wert auf Selbstständigkeit gelegt. In den Wohnungen können die Mieter von Kochen bis zur Wäsche alles selbst erledigen. Wer möchte, könne einzelne Leistungen dazu buchen. Auf den Pflegezimmern und auf der Abteilung «demenzielle Entwicklung» werde die Betreuung so individuell wie möglich gestaltet.

Das Zentrum für Pflege und Betreuung Pfauen habe noch freie Zimmer. «Wir wollten nicht von den ursprünglich 51 Betten in den beiden alten Gebäuden auf einen Schlag unsere Kapazität auf fast 100 Betten im neuen ‹Pfauen› verdoppeln», sagt Bilalovic. «Wir wollen qualitativ Schritt für Schritt wachsen.»