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Eine geplante, spezielle Arbeitszone soll hoch entwickelte Arbeitsplätze bringen. Gemeindeamman André Zoppi denkt an Unternehmen aus dem Cleantech-Bereich oder Firmen aus dem Umfeld des Paul Scherrer Instituts.
«Das Projekt Arbeitszone High Tech ist konkreter geworden», erklärt der Würenlinger Gemeindeammann André Zoppi. «Es ist aber stark abhängig von der Umsetzung des Raumplanungsgesetzes.»
Immerhin liegt die geplante Zone voll auf der Linie der High-Tech-Strategie des Regierungsrates, der im Umfeld des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) insgesamt rund 25 Hektaren High-Tech-Zonen vorsieht.
Die Arbeitszone High Tech in Würenlingen entspricht zudem der regionalen Entwicklungsstrategie und dem regionalen Entwicklungskonzept (REK), das kürzlich verabschiedet worden ist (die az berichtete). Die Arbeitszone ist denn auch in die beiden Projekte integriert. Der Planungsverband Baden Regio unterstützt das Vorhaben Arbeitszone ausserdem mit einem Förderprojekt.
High Tech und nur High Tech
Gestützt auf Kredite von insgesamt 235 000 Franken, die seinerzeit von der Einwohnergemeindeversammlung bewilligt worden waren, sind die Vorarbeiten für die Arbeitszone High Tech inzwischen weit gediehen. Wie Ammann André Zoppi sagt, ist ein Masterplan für die rund 10 Hektaren grosse Zone erstellt worden, die zwischen die Kantonsstrasse K 113 und die SBB-Linie zu liegen kommt und damit die Lücke zwischen zwei bestehenden Industriezonen schliesst.
Die Begradigung der Kantonsstrasse K113 – die zwischen dem PSI-Kreisel und dem Aarepark-Kreisel nach Süden verschoben werden soll, um Platz für die Arbeitszone zu schaffen – ist als Vororientierung in den Richtplan aufgenommen worden. Schliesslich ist ein Pflichtenheft erstellt worden, in dem die künftigen Nutzungen der Arbeitszone festgehalten werden.
Dazu André Zoppi: «Die Arbeitszone ist weder für Lagerhäuser noch für Grossverteiler oder Einkaufszentren gedacht, sondern für die Ansiedlung hoch entwickelter Arbeitsplätze, beispielsweise im Cleantech-Bereich oder für Firmen mit Bezug zum PSI.»
«Klare Vorstellungen»
«Es bestehen auch klare Vorstellungen darüber, wie sich die Arbeitszone High Tech einfügen muss», erklärt André Zoppi. «In der neuen Bau- und Nutzungsordnung sind genaue Vorgaben in Bezug auf die Grösse der Gebäude und ihre Stellung formuliert worden. Die Erschliessung wird über die Industriestrasse erfolgen.» Geplant ist ein weiterer Kreisel für die Anbindung der Zone an die Kantonsstrasse K113.
«Mit geringem Aufwand», so André Zoppi, «ist die Erschliessung der Zone mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.» Allenfalls könnte mit dem im Zeithorizont 2020 geplanten Ausbau der Bahnlinie auf Doppelspur sogar eine «Haltestelle High-Tech-Zone» realisiert werden.
Die Kosten für die Erschliessung der Arbeitszone High Tech, eingeschlossen die Verlegung der Kantonsstrasse, werden auf rund 14,5 Millionen Franken geschätzt. Die Finanzierung erfolgt über Beiträge der Gemeinde, des Kantons und der involvierten Grundeigentümer.
Jetzt ist warten angesagt
«Der nächste grosse Schritt wird der Antrag auf eine Teilzonenplanänderung für die Umwandlung des Gebietes in Gewerbe- und Industrieland sein», sagt André Zoppi. «Dabei muss aber die Umsetzung des neuen Raumplanungsgesetzes auf kantonaler und nationaler Ebene abgewartet werden.»
Die Zeit bis dahin wird für die Weiterbearbeitung der Erschliessung sowie der Festlegung von Finanzierungsmöglichkeiten genutzt. «Wichtig sind auch Gespräche mit den Landwirten», betont André Zoppi.
Der Ammann erklärt: «Man muss sich im Klaren darüber sein, dass mit der Realisierung der Arbeitszone in den nächsten 10 bis 12 Jahren nach und nach rund 10 Hektaren Kulturland nicht mehr zur Verfügung stehen werden.»
«In das Projekt der Arbeitszone High Tech in Würenlingen spielt auch die Anbindung des unteren Aaretals ans Autobahnnetz hinein», stellt Gemeindeammann André Zoppi fest. «Es ist wichtig, dass dieses Thema aufgenommen wird.» Aber auch der geplante Ausbau des Bahnhofes Würenlingen-Siggenthal dürfte positive Auswirkungen aufs Projekt Arbeitszone haben. Bis 2016 soll der heutige Bahnhof aufgehoben und durch eine neue Anlage im Bereich der sogenannten Mäderwiese - wo heute Verladeeinrichtungen für Holz und Zuckerrüben sind - ersetzt werden. Die Verladeanlagen werden innerhalb des Bahnareals verlegt. «Auch die Verlegung des Bahnhofs läuft schön in unser Projekt Arbeitszone High Tech hinein», sagt André Zoppi. (AZ)