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Messflüge wegen Radioaktivität: Nun liegen die Ergebnisse vor

Über dem Kernkraftwerk Leibstadt wurden erhöhte Werte festgestellt. Diese Werte seien aber zu erwarten gewesen, heisst es.

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Ein Super Puma der Schweizer Luftwaffe. (Symbolbild)

Ein Super Puma der Schweizer Luftwaffe. (Symbolbild)

Oliver Menge

Letzte Woche, vom 15. bis 19. Juni, führte die Nationale Alarmzentrale (NAZ) Radioaktivitäts-Messflüge bei Kernanlagen durch. Ein Super-Puma-Helikopter der Schweizer Luftwaffe flog im Umkreis von 20 Kilometeren mehrmals über das Gebiet der AKW Beznau und Leibstadt, des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen/Würenlingen und des Zwischenlagers in Würenlingen, in rund 90 Metern Höhe.

Die AKW waren in Betrieb. Die Synchrotron-Anlage SLS des PSI war ausgeschaltet. Erstmals überflog der Helikopter auch das Gebiet über dem Linearbeschleuniger SwissFEL, der in Betrieb war.

Die NAZ hat die Ergebnisse in einem Bericht bereits publiziert. "Es wurden keine ungewöhnlichen Werte festgestellt", schreibt sie. "In der Umgebung der Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt wurde ausserhalb der Betriebsareale keine Radioaktivität festgestellt, die gegenüber dem natürlichen Untergrund erhöht wäre", hält sie fest. Auch beim PSI und dem Zwilag gab es keine signifikanten Unterschiede.

Direkt über dem Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) wurde eine erhöhte Strahlungsdosis festgestellt. Vergleichbare Werte wurden bereits in den vergangenen Jahren beobachtet. Diese liegen nicht im kritischen Bereich. Die Werte seien zu erwarten gewesen, "da bei Siedewasserreaktoren wie Leibstadt und Mühleberg Frischdampf mit Stickstoff N-16 aus dem Reaktor in das Maschinenhaus geleitet wird", so die NAZ. Die Gammastrahlung des Stickstoffisotops N-16 könne somit unmittelbar über dem Maschinenhaus aus der Luft gut gemessen werden. Aus dem Reaktor selber ist aufgrund der dicken Schutzhülle keine Gammastrahlung messbar.

Im Vergleich mit den Messresultaten der Vorjahre gab es keine Änderungen. Die Messflüge über alle Schweizer Kernanlagen werden im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI) im Zweijahresrhythmus durchgeführt. (pz)