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Die Aarekraftwerk Klingnau AG hat sich für die Neukonzession von 60 Jahren zu einigen Massnahmen verpflichtet, um die Natur aufzuwerten. Das sind sie im Überblick:
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An der Stauwurzel des Klingnauer Stausees auf Höhe des Wasserkraftwerks Beznau entsteht ein neues verzweigtes Nebengerinne der Aare. So werden mehrere hundert Meter neue Uferlinie und damit neue natürliche Lebensräume für Fische und Wasserpflanzen geschaffen.
Entlang des linken Seeuferwegs entstehen drei neue Vogelbeobachtungsplattformen. Sie werden an ornithologisch besonders interessanten Stellen realisiert. Die Standorte wurden in Absprache mit Vertretern von Birdlife und involvierten Naturschutzvereinen ausgewählt.
Südlich des Zufahrtsdammes zum Kraftwerksgebäude entsteht eine künstliche Nistwand für Uferschwalben. Diese Vogelart brütet in Kolonien und ist in der Schweiz gefährdet. In Ergänzung dazu werden Kleinlebensräume für Amphibien, Reptilien, Heuschrecken und Wildbienen geschaffen.
Im Altarm des Gippinger Grien unterhalb des Kraftwerk Klingnau wird eine neue schwimmende Brutplattform für Flussseeschwalben eingewässert. Mit dieser Massnahme sollen die Flussseeschwalben im Raum des Klingnauer Stausees wieder angesiedelt werden.
Der Sickergraben soll seine sicherheitsrelevanten Funktionen beibehalten, darüber hinaus aber auch Gewässerlebensraum werden. Dafür werden entlang der gesamten Fliessstrecke Strukturen wie Wurzelstöcke, Buchten, Buhnen (kleine Dämme, welche die Fliessgeschwindigkeit reduzieren) und Belebungssteine angeordnet.
Analog zum rechten Sickergraben werden auch der linke Sickergraben und der untere Bereich des Leuggernbachs ökologisch aufgewertet. Im Zuge der Bauarbeiten wird zudem der vor der Mündung in den Sickergraben liegende Fussgängersteg über den Leuggernbach rückgebaut.
Die Flachwasserzone des Klingnauer Stausees ist seit Jahrzehnten von stetiger «Verlandung» betroffen. Heute ist das Wasser nur noch wenige Zentimeter tief. Deshalb werden auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern die oberen Sedimentschichten abgetragen und die Wassertiefe auf etwa 50 Zentimeter erhöht. So wird der Bereich wieder zum Lebensraum für Wasser- und Watvögel.
Auch der Uferbereich entlang des Giriz zwischen dem Kraftwerk Klingnau und der Rheinmündung wird aufgewertet. Zwischen dem Kraftwerk und der Eisenbahnbrücke werden so genannte Blocksteinbuhnen erstellt. Dazu werden Steinblöcke mit einem Gewicht von 2 bis 3 Tonnen auf die bestehende Uferverbauung gesetzt. Unterhalb der Eisenbahnbrücke entstehen im Abstand von etwa 50 Metern insgesamt neun neue Buchten.
- Im Sommer 2018 erhielt das Wasserkraftwerk Klingnau eine Konzession für 60 Betriebsjahre. Wie bei Konzessionsverfahren üblich, verpflichtete sich die Betreibergesellschaft Aarekraftwerk Klingnau AG (AKA) zu ökologischen Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen.
- Rund um den Klingnauer Stausee schafft die AKA neuen Lebensraum für Vögel, Fische, Reptilien und Wasserpflanzen.
- Die Bauarbeiten erstrecken sie über mehr als zwei Jahre. Sie werden mehrheitlich zwischen Juli und Oktober ausgeführt.
- Die Kosten betragen rund 4 Millionen Franken.
- Das Wasserkraftwerk Klingnau wurde 1935 in Betrieb genommen. Es produziert jährlich rund 210 Gigawattstunden Strom. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 5000 Vier-Personen-Haushalten.
- Die Aarekraftwerk Klingnau AG ist ein Partnerwerk der Axpo Hydro AG (60 Prozent Beteiligung) und der AEW Energie AG (40 Prozent).
(pz/sda)