Im Gottesdienst am Sonntag wurde nicht nur der Beginn des Kirchenjahres gefeiert, sondern auch die Missio von Marcus Hüttner als Gemeindeleiter ad interim. Zudem der Abschluss der Aussenrenovation des Münsters. Ein dreifacher Neustart also.
Im gut gefüllten Verenamünster zelebrierte Markus Thürig, zusammen mit Marcus Hüttener und Ursula Schmidt Metzger, den Gottesdienst zum 1. Advent. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Münsterchor unter der Leitung von Jürg Hoffarth. Im Anschluss an den Gottesdienst begab sich ein grosser Teil der Besucher in die Obere Kirche, wo liebevoll hergerichtete Apéro-Tische auf sie warteten.
Mit sechs kurzen Reden wurde der Abschluss der Fassadenrenovation gefeiert – wobei Fassaden-Restaurierung eigentlich das passendere Wort gewesen wäre: Bei der Renovationsvorbereitung, die in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege erfolgte, wurde auch die Farbgebung revidiert. Aufgrund von sorgfältig abgetragenen Farbschichten rekonstruierte man die ursprüngliche Farbgebung. Sie entspricht jetzt wieder dem Original von Johann Caspar Bagnato – jenem Bauherrn, der 1732 bis 1734 die gotische Stiftskirche barockisierte. Das Resultat überzeugt: Münster, Obere Kirche und die Häuser der Umgebung bilden ein harmonisches Ganzes, was von vielen Gästen lobend erwähnt wurde.
Weniger sichtbar sind weitere Arbeiten: der Einbau von Schutzverglasungen bei allen Fenstern, Sickerleitungen rund um das ganze Münster, rollstuhlgängige Zugänge und die Sanierung der Dacheindeckung. Letzterer verdankt die Kirchgemeinde nun drei ganz spezielle, individuell verzierte Ziegel, die Martin Riedener, von der gleichnamigen Bedachungsfirma, der Kirchgemeinde übergab.
Rundum zufriedene Gesichter
Bei der Feier zeigten sich alle erfreut über den Ablauf der Arbeiten: Georg Edelmann, Leiter der Baukommission, lobte die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten; Architekt Peter Fässler unterstrich die Fachkompetenz und die gute Stimmung im Team; Reto Nussbaumer von der Denkmalpflege nahm etwas verblüfft zur Kenntnis, dass sein Bauberater, Philipp Schneider, meist kaum mehr als eine Stunde an Sitzungen war; Martin Riederer freute sich, dass am Bau Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen, mit verschiedenen Religionen, Hand in Hand gearbeitet hatten; Pfarrer Michael Dietiker überbrachte die Glückwünsche der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde und Arthur Vögele, der Präsident der St. Verena-Stiftung, lobte die Spender, ohne sie ein solches Unternehmen gar nicht hätte durchgeführt werden können.
Die Spenden, von 5 bis 200 000 Franken, kommen vollumfänglich der Renovation zu. Und sorgen dafür, dass das Verenamünster nun wieder für einige Generationen strahlender Anziehungspunkt für Gläubige aus nah und fern ist.