Endingen
Grosser Umzug: Raiffeisenbank zieht bei Weibel Möbel ein

Die Bank übernimmt die Liegenschaft des Möbelhauses, welches gerade erst letzte Woche seine Schliessung bekannt gegeben hat. Die Bank baut damit ihre Stellung im Surbtal aus.

Daniel Weissenbrunner
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Lichterlöschen bei Weibel Möbel, Spot an für die Raiffeisenbank: Ab kommenden Sommer können die Kunden ihre Geldgeschäfte an der Marktgasse in Endingen abwickeln.

Lichterlöschen bei Weibel Möbel, Spot an für die Raiffeisenbank: Ab kommenden Sommer können die Kunden ihre Geldgeschäfte an der Marktgasse in Endingen abwickeln.

Swen Keller

Die Meldung verbreitete sich letzte Woche wie ein Lauffeuer und verursachte in Endingen einigen Wirbel. Firmeninhaber Michael Weibel musste die Schliessung seines Möbelhauses bekannt geben. Ausgerechnet im 150. Jahr des Bestehens (das Badener Tagblatt berichtete). Besorgte Kunden belagerten die Liegenschaft an der Marktgasse und wollten wissen, wie es mit Traditionsunternehmen weitergeht.

Die Antwort auf diese Frage: Gar nicht. Ende November ist Schluss. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen die Räumlichkeiten leer stehen, damit die zukünftige Besitzerin mit den Einrichtungsarbeiten beginnen kann. «Wenn ich dieser Situation etwas Positives abgewinnen kann, dann, dass wir eine Wunschlösung für die Nachfolge gefunden haben», sagt Michael Weibel.

Die neue Eigentümerin ist die Raiffeisenbank Surbtal-Wehntal. Das Unternehmen will mit der Eröffnung der Filiale die eigene Position in der Region weiter stärken. Der Finanzdienstleister verfügt neben Endingen mit den Niederlassungen in Schneisingen, Schöfflisdorf, Tegerfelden und Lengnau über ein dichtes Filialnetz.

«Mit der Erweiterung unseres Angebots wollen wir den Bedürfnissen unserer Kunden Rechnung tragen», sagt Christoph Häfliger, Leiter der Raiffeisenbank Surbtal-Wehntal. Er betont, dass der Entscheid ein Bekenntnis zum Standort Surbtal sei.

Mit dem Umzug schafft das Unternehmen zwei zusätzliche Stellen im Bereich der Beratung. Im neuen Gebäude, dass im kommenden Sommer bezugsbereit sein sollte, werden 32 Mitarbeiter beschäftigt. Die bisherige Geschäftsstelle sowie das Backoffice im Lengnauer Industriegebiet werden aufgehoben.

Verwaltungsratspräsident Ruedi Löschhorn verneint, dass der Ausbau in Endingen Teil einer Strategie für künftige Fusionspläne sein könnte. «Das ist kein Thema. Uns gehts gut», versichert er.

Mit einer jährlichen Bilanzsumme von 776 Millionen Franken befindet sich das Institut Wehntal-Surbtal weit über dem massgebenden Index der Raiffeisen-Gruppe von 600 Millionen Franken. «Wir stehen überhaupt nicht unter Druck», sagt Christoph Häfliger.

Weitere Mitarbeiter untergebracht

Ganz anders bei Michael Weibel: Ohne Druck wird es bei ihm in den kommenden Wochen nicht gehen. Auf ihn warten zahlreiche Gespräche mit Kunden, Zulieferern und den Angestellten. Immerhin konnte er in den vergangenen Tagen ein Erfolgserlebnis verzeichnen. Weibel brachte zwei weitere Mitarbeiter in anderen Firmen unter.

Ein ausführliches Interview mit Michael Weibel lesen Sie in der Samstagausgabe