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Mit Elan und Optimismus ist das neue Wirtepaar des Tierpark-Cafés ins Jahr 2020 gestartet. Schon am ersten Tag des Jahres begrüssten Susanne und Patrick Wernli in ihrer neuen Wirkungsstätte zahlreiche Gäste zu einer Gratis-Gemüsesuppe.
Die neuen Café-Pächter stammen aus Ehrendingen und sind beide vom Fach. Susanne Wernli bringt Erfahrung als Servicefachangestellte mit und hat vergangenes Jahr auch noch das Wirtepatent abgelegt. Patrick Wernli ist gelernter Bäcker, Konditor und Koch. Während sie von Mittwoch bis Freitag die Stellung hält, bewältigt das Paar den Mehrandrang an den Wochenenden gemeinsam. Montag und Dienstag sind wie bisher auch Ruhetage. «Ich habe mich bewusst für eine vegetarische Karte entschieden», sagt Susanne Wernli. «Ich möchte die fleischlose Ernährung den Leuten näherbringen und sehe das auch als Respekt vor den Tieren, die hier zuhause sind.»
«Susanne und Patrick Wernli waren eigentlich die einzigen, die von Anfang an ein durchdachtes Konzept für den Weiterbetrieb des Tierpark-Cafés mitbrachten», erinnert sich Gemeinderat Peter Moser an die Verhandlungen mit den beiden im vergangenen Jahr zurück. «Die sprudelten nur so vor Ideen», ergänzt Freddy Kalt, Präsident der Ortsbürgerkommission. Die Bad Zurzacher Ortsbürgergemeinde tritt den Wernlis gegenüber als Verpächter auf, nachdem sie das Tierpark-Café im Herbst 2019 für 290'000 Franken der früheren Besitzerin Jeannette Esslen abkaufte.
Zum 1. Oktober war die Übernahme perfekt. Zuletzt, im Dezember, war der Gastrobetrieb geschlossen, um noch dringende Renovierungen und Instandhaltungen vornehmen zu können. Neben Malerarbeiten, welche die Wirte selbst ausführten, stand der Einbau einer professionellen Entlüftungsanlage in der Küche an. «Jetzt können wir auch wieder frittieren, was zuvor aus Sicherheitsgründen gar nicht möglich war», so Susanne Wernli.
Es soll ja auch in Zukunft eine eher einfache Gaststätte bleiben.
(Quelle: Gemeindeschreiber Daniel Baumgartner)
Zwar sei das Heizen der Immobilie eine Herausforderung, alles in allem aber befinde sich das Gebäude in gutem Zustand. «So stehen für die kommenden Jahre auch keine grösseren Investitionen an», informiert Gemeindeschreiber Daniel Baumgartner: «Es soll ja auch in Zukunft eine eher einfache Gaststätte bleiben.»
Die Höhe der vereinbarten Pacht wollen die Verantwortlichen nicht nennen, betonen aber, sie sei «ortsüblich und fair». Baumgartner: «Wir sind sehr froh, mit den Wernlis Wirte gefunden zu haben, die Herzblut und Begeisterung mitbringen. Wir möchten, dass sich für sie das Tierpark-Café rentiert.»
Ob es das tut oder nicht, wird entscheidend davon anhängen, wie es mit dem Tierpark selbst weitergeht. Pius Müller, Präsident des Vereins Tierpark Bad Zurzach, hatte 2019 vor einem möglichen Aus für die seit mehr als 30 Jahren bestehende, das ganze Jahr über geöffnete und frei zugängliche Anlage gewarnt, sollten nicht neue Geldquellen erschlossen werden. «Wir müssen bis Ende Jahr wissen, wie es weitergeht,» so Müller gegenüber der AZ im September 2019.
Das hat sich nicht bewahrheitet. Denn laut Baumgartner soll es Gespräche über den Fortbestand mit den Vereinsverantwortlichen erst in den beiden kommenden Monaten geben. «Ich bin zuversichtlich», meint der Gemeindeschreiber. Dem ist es auch wichtig zu unterstreichen, dass die Einwohnergemeinde den Tierpark schon jetzt unterstütze – über die übliche Vereinsförderung finanziell und über das Bauamt auch mit Dienstleitungen.