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Das wird die Nachbarn Endingen und Lengnau wenig freuen: Die Tegerfelder sind nicht so recht mit dem «Perspektive Surbtal»-Projekt «Energiestadt Surbtal» einverstanden. Auch die Themen Tagesstrukturen und Aufgabenhilfe erhitzen die Gemüter.
Mit einer so emotionalen Gemeindeversammlung hatten die 65 anwesenden Tegerfelder Stimmbürger wohl nicht gerechnet. Traktandiert waren neben dem Budget mit einem Steuerfuss von 110 Prozent und einem Aufwandüberschuss von 100 640 Franken (grossmehrheitlich genehmigt) nur vermeintlich unspektakuläre Traktanden: Die Projekte der Perspektive Surbtal zum Beispiel. Was am selben Abend in Lengnau stillschweigend zur Kenntnis genommen wurde, gab in Tegerfelden zu Reden. Beim Teilprojekt «Energiestadt Surbtal» äusserten Stimmbürger Angst, mit dem angepeilten Label «Energiestadt Surbtal» kämen hohe Folgekosten auf die Gemeinde zu. Sie waren zwar damit einverstanden, das Label bis 2017 anzustreben und dafür 2015 und 2016 je 6800 Franken auszugeben (Gesamtkosten für alle drei Gemeinden total 40 600). Die Tegerfelder genehmigten aber auch einen Änderungsantrag aus dem Plenum, ab 2017 über die jährlich wiederkehrenden Kosten von 4500 Franken neu zu befinden. Der Gemeindeanteil für das Projekt «Mobilität Surbtal» wurde hingegen genehmigt.
Richtig hitzig, bisweilen chaotisch wurde die Diskussion bei den beiden Traktanden «Einführung Aufgabenbetreuung» und «Einführung Tagesstrukturen». Eine Arbeitsgruppe hatte ein Konzept für eine Aufgabenbetreuung erarbeitet, da eine Umfrage den Bedarf angezeigt hatte. Die Aufgabenbetreuung wurde im September bereits probeweise eingeführt. Finanzieren müssen die Eltern die Aufgabenbetreuung selber, die Gemeinde hätte lediglich eine Defizitgarantie von 1000 Franken übernehmen sollen. Von Seiten der SVP – als Votanten traten vor allem Grossrat Walter Deppeler und Ernst Zöbel hervor – kam der Änderungsantrag: Die Defizitgarantie sei zu streichen. Das Plenum folgte diesem Antrag.
Beim Thema «Einführung Tagesstrukturen» wurde das Thema Kinderbetreuung wiederum intensiv diskutiert – die Kluft zwischen Anhängern traditioneller Kinderbetreuung durch die Mütter zu Hause einerseits und Befürwortern von externen Betreuungslösungen andererseits war gross. Wiederum war es die SVP, die ihren Unmut darüber zum Ausdruck brachte, dass Geld für Kinderbetreuung ausgegeben werden soll. Sie stellte dann auch den Überweisungsantrag, die bereits vor 9 Jahren eingeführte Blockzeitenbetreuung nicht mehr mit einem Gemeindeanteil von 12 000 Franken jährlich zu finanzieren. Der Antrag wurde knapp (34 Nein zu 27 Ja) abgelehnt. Grossmehrheitlich genehmigt wurde hingegen die befristete Einführung der Tagesstrukturen an zwei Wochentagen, welche keine finanziellen Kosten für die Gemeinde mit sich bringt.