Surbtal
Gemeinsame Aktion: Detaillisten lancieren Lieferdienst für Corona-gefährdete Personen – mit Erfolg

Daniel Weissenbrunner
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Über 500 Lieferungen fanden in der ersten Woche statt. (Symbolbild)

Über 500 Lieferungen fanden in der ersten Woche statt. (Symbolbild)

KEYSTONE/GAETAN BALLY

Aus dem Zurzibieter Surbtal werden steigende Zahlen vermeldet, die für einmal Anlass zur Freude geben: Den über 65-Jährigen sowie Personen mit chronischen Vorerkrankungen wird seit rund einer Woche ein Hauslieferdienst angeboten. Eine erste Bilanz zeigt: Das Resultat darf sich sehen lassen. Aktuell wurden über 500 Lieferungen zu den Risikogruppen gebracht.

Initiiert hat die Aktion der Endinger Ammann Ralf Werder gemeinsam mit seinem Cousin Thomas Werder und dessen Frau Karin von der gleichnamigen Metzgerei in Endingen. Daraufhin haben sich Behörden und Detaillisten aus fünf Gemeinden aus dem Zurzibieter Surbtal zusammengeschlossen, um gezielt Menschen aus den betroffenen Gruppen zu unterstützen und vor allem zu schützen. Ralf Werder ist von der Solidarität der beteiligten Gemeinden Tegerfelden, Endingen, Lengnau, Schneisingen und Siglistorf und den ortsansässigen Detaillisten überwältigt.

Dass mit dem lancierten Angebot eine breite Schicht abgeholt wird, belegen die Zahlen. Von den gut 8000 Menschen, die in den fünf Gemeinden leben, sind gemäss der kantonalen Statistik rund 1500 über 65 Jahre alt. Dazu kommt eine nicht bezifferbare Zahl mit Vorerkrankungen. «Wir gehen davon aus, dass effektiv 15 bis 20 Prozent das Angebot nutzen», sagt Ralf Werder.

Reiner Goodwill ohne Profitabsichten

Die Dankbarkeit dieser Leute sei riesig. Die Gemeindevertreter erhalten telefonisch, per Whatsapp oder Mail ausschliesslich positive Rückmeldungen, sagt Werder. Er gibt die Komplimente seinerseits an die Detaillisten weiter. «Für die Läden ist der Service kein Geschäft, sondern reiner Goodwill.» Die Geldfrage stünde nicht im Vordergrund. «Mit dieser Aktion geht es allein ums Helfen, und das, obwohl einige momentan selber massive Einbussen zu beklagen hätten», ergänzt Thomas Werder.