Fussball, 2. Liga inter
Der FC Klingnau überrascht mit Sieg gegen den Zweitplatzierten – das entscheidende Tor fällt kurz vor Schluss

Nach einer knappen Niederlage im Cup gegen den selben Gegner gewinnt der FC Klingnau am Sonntag gegen Muri in der Meisterschaft. Das 2:1 ist zwar glücklich, aber nicht unverdient.

Alessandro Crippa
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Klingnau-Trainer Samir Bajramovic kann Glückwünsche entgegennehmen.

Klingnau-Trainer Samir Bajramovic kann Glückwünsche entgegennehmen.

Alessandro Crippa

Wer hätte vor der Partie zwischen Klingnau (11. Rang) und Muri (2. Rang) auf die abstiegsgefährdeten Zurzibieter gewettet? Wir fragen Samir Bajramovic, den Trainer des FC Klingnau, wie viele seiner Amtskollegen aus der Gruppe 5 wohl Geld auf seine Mannschaft gesetzt hätten. Wie aus der Pistole geschossen sagt er:

«Keiner hätte auf uns gewettet.»

Gewonnen hat Klingnau dennoch. Es ist ein wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg und eine klare Bestätigung für den Satz, den Samir Bajramovic seinen Spielern immer und immer wieder eintrichtert: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.

Schlechter als vergangene Woche und trotzdem Sieger

Der grosse Jubel auf dem Sportplatz Grie bricht in der 86. Minute des Spiels zwischen dem FC Klingnau und dem FC Muri aus. Arianit Ibrahimi gelingt mit einem Schuss aus über 20 Metern das 2:1 für die Platzherren. Die Ersatzspieler stürmen aufs Feld und bilden mit den anderen Akteuren eine grosse Jubeltraube.

Arianit Ibrahimi darf sich als Siegtorschütze feiern lassen.

Arianit Ibrahimi darf sich als Siegtorschütze feiern lassen.

Archivbild: Alessandro Crippa

Es ist zugleich der Schlusspunkt in einer Partie, die die Zurzibieter auch hätten verlieren können. Trainer Samir Bajramovic ist nach der Partie zumindest ehrlich und sagt:

«Muri war eigentlich besser als wir. Im Cupspiel haben wir eine bessere Leistung abgeliefert, aber dennoch verloren. Heute war das Glück mal wieder auf unserer Seite.»

Vor eineinhalb Wochen hatte der FC Klingnau gegen den selben Gegner weniger Glück und verlor in der zweiten Runde der Schweizer-Cup-Quali mit 3:4. Das entscheidende Tor der Murianer fiel erst in der Nachspielzeit.

Frühe Führung, Ausgleich 20 Minuten später

Am Sonntag geht der FC Klingnau dann zuhause zunächst früh in Führung. In der 10. Minute ist Batuhan Karadeniz für den ersten Treffer verantwortlich, als er nach mehreren geblockten Schüssen seiner Teamkollegen selbst an den Ball kommt und einnetzen kann.

«In der ersten Halbzeit hatten wir beim Verteidigen auf den Flügeln unsere liebe Mühe», sagt Samir Bajramovic nach der Partie. Zudem hätten die Mittelfeldspieler seiner Meinung nach keinen idealen Tag erwischt. Dadurch sei man von den Murianern immer wieder unter Druck gesetzt worden und habe sich wehren müssen. Nach einer halben Stunde ist es dann um die Klingnauer geschehen und sie kassieren das Gegentor. Muri-Captain Michael Hohl besorgt den Ausgleich.

Wichtiges Spiel gegen Zofingen vor der Brust

Nach der Pause ist die Klingnauer Abwehr stabiler, was Samir Bajramovic freut. Er legt nach wie vor viel Wert auf seine Viererkette. Muri zieht aber sein Spiel auf und setzt die Hausherren stark unter Druck. Doch alle Chancen der Freiämter bleiben im zweiten Umgang ungenützt und so feiert Klingnau am Ende den Dreier, weil Arianit Ibrahimis Weitschuss den Weg ins Tor findet und die Partie wenig später zu Ende ist.

Für Klingnau ist dieser Sieg so etwas wie ein kleiner Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg. Nachdem Lachen/Altendorf, das auf dem ersten Abstiegsplatz liegt, am Samstag punktemässig aufschliessen konnte, ist Klingnau nun wieder mit drei Zählern im Vorteil. Doch die Bajramovic-Truppe hat auch ein Spiel mehr absolviert.

Der Partie vom kommenden Samstag gegen den SC Zofingen kommt deshalb eine noch grössere Bedeutung zu. Die Thutstädter befinden sich nämlich nun – punktgleich mit Lachen/Altendorf – genau zwischen Klingnau und dem Team aus dem Kanton Schwyz in der Tabelle. Der SCZ hat ebenfalls ein Spiel weniger ausgetragen als Klingnau.

Die aktuelle Tabelle.

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