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Auf der Fisibacher Verwaltung wird der Platz knapp. Dennoch lehnt die Sommergmeind den Kredit über 1,054 Millionen Franken für den Umbau des Schulhauses Belchen ab, in das die Gemeindeverwaltung hätte einziehen sollen.
Innerhalb von zehn Jahren stieg die Bevölkerungszahl in Fisibach um 40 Prozent – von 386 Personen auf 543 per Ende 2020. Bald sollen noch mehr Zuzüger folgen, sobald die aktuellen Bauprojekte fertiggestellt sind. Die Folge: Die Arbeitslast nahm zu, auf der Verwaltung wurde es eng. Nicht zuletzt auch, weil Fisibach das Steueramt und die Bauverwaltung wieder selbst führt. Für 1,05 Mio. Franken wollte der Gemeinderat das grösstenteils leerstehende Schulhaus Belchen umbauen, damit die Verwaltung einziehen kann. Doch die Gemeindeversammlung hat am Mittwoch den Kreditantrag abgelehnt – mit 35 Nein- gegenüber 23 Ja-Stimmen. Von den 292 Stimmberechtigten waren 58 anwesend.
Bei Ammann Roger Berglas ist die Enttäuschung gross. Überrascht sei er aber nicht gewesen: «Der Tag der offenen Türe am vergangenen Samstag zeigte, dass das Geschäft sehr kritisch aufgenommen wird.» Er habe an der Sommergmeind mit seiner Präsentation versucht, alle Kritikpunkte aufzunehmen und zu beantworten. Bereits im Traktandenbericht nannte der Gemeinderat mehrere Vorteile: Das unter Substanzschutz stehende, ehemalige Schulhauses Belchen könne sinnvoll umgenutzt werden, es stünden genügend Arbeitsplätze zur Verfügung, und es sei eine moderne sowie zeitgemässe Lösung.
Bei den Fisibacherinnen und Fisibachern zogen diese Argumente offenbar nicht. Was den Ausschlag gegeben habe, sei schwierig zu beantworten, sagt Roger Berglas. Ein paar Votanten kritisierten die in ihren Augen zu hohe Kosten. Ein anderer hätte sich angesichts des zu erwartenden Wachstums noch mehr Platz für die Verwaltung gewünscht. Auch wurde moniert, dass nicht der Masterplan «Entwicklung Dorfkern» als Ganzes präsentiert wurde, sondern mit der Schulhaus-Umnutzung nur ein Teil.
«Der Gemeinderat wird nun analysieren, weshalb das Stimmvolk das Projekt ablehnte. Danach entscheiden wir, wie es weitergeht», sagt Roger Berglas. Er hofft, dass der Gemeinderat eine Lösung finde, bevor die Platzsituation prekär werde. «Der Masterplan ist nach dem Entscheid der Sommergmeind aber nicht in Gefahr», stellt er klar. Dort gehe es weiter – unter Berücksichtigung der neuen Faktenlage. Also ohne die Umnutzung des leerstehenden Schulhauses Belchen als Gemeindehaus respektive Gemeindekanzlei Fisibach.
Die restlichen Traktanden nahm die Sommergmeind jeweils grossmehrheitlich an: den Rechenschaftsbericht und die Jahresrechnung 2020, das neue Strassenreglement, den Kreditantrag Corporate Design und Re-Design der Homepage über 38'000 Franken, den Kreditantrag für die Sanierung der Agatha Kapelle über 110'000, den Kreditantrag für die Sanierung Mittlerer Sanzenberg über 525'000 Franken sowie den Kreditantrag für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung über 190'000 Franken.