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Für eine ausgelassene närrische Stimmung Klingnauer Fasnachtsumzug sorgten 26 Gruppen mit 600 Beteiligten. Die Zuschauer mussten bei manchen Gruppen auf der Hut sein.
Regen und starker Wind – das sagten die Wetterfrösche für den Dienstag in Klingnau voraus. Der Fasnachtsumzug allerdings wurde vom grossen Wetterpech verschont: Erst als die letzten Umzugsgruppen für die kürzere Extrarunde durch das Städtchen liefen, setzte der Regen ein. Dann allerdings heftig. Kinder und Erwachsene flüchteten an die Häuserzeilen, um dort Schutz zu suchen, oder in eine Beiz. Zuschauer spannten ihre Schirme auf und zogen von dannen.
Einmal kamen Hunderte ins Städtchen, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. 26 Gruppen mit 600 Teilnehmern sorgten für ausgelassene närrische Stimmung. Sie drängten sich an den Strassenrändern im Städtli. Wegen der Baustellen-Absperrung am Kirchplatz standen diesmal mehr Zuschauer gerade im unteren Teil des Städtlis. Bereits zum elften Mal haben die Städtlikonfetti, eine Gruppe von initiativen Frauen, nun schon den Umzug mit ihren Helfern organisiert.
Eröffnet haben den Umzug traditionellerweise die grossen und kleinen Räbehegel. «S' Briegerli» liess seine Peitsche knallen. Gleich dahinter folgte die Klingnauer Stadtmusik. Die einheimischen Städtlifäger schlossen den Umzug ab. Insgesamt sorgten sechs Musikformationen für kakophonische Klänge.
Primarschulklassen aus Klingnau, aber auch aus Döttingen, sorgten mit ihren kreativen Verkleidungen für Blickfänge. Pizzas führten einem vor Augen, dass im letzten Jahr mit drei Pizzerias und einem Take-Away eine Pizza-Manie im Städtchen herrschte. Vor den jungen Ärztinnen und Ärztin mit ihren (Wasser-)Spritzen musste man sich in acht nehmen.
Zu sehen waren auch bunte Konfettis, Schneemänner mit langen, orangen Nasen neckten die Zuschauer mit Jojo-Schneebällen, Vampire und gestiefelten Kater sowie Gartenzwerge. Weiter Hexen vom Mukiturnen, Ludo-Joker oder Schatztaucher von der Kindertagesstätte.
Der FC Klingnau kümmerte sich um angeschlagene Umzugsbesucher. Die in die Jahre gekommenen Veteranen, teilweise im Rollstuhl oder mit Rollator unterwegs, spedierten Zuschauer auf ein Spitalbett. FC-Krankenschwestern verabreichten ihnen dort Medizin in flüssiger Form.
"10 Jahre närrische Pontontiere": Unter diesem Motto feierten die Pontoniere ihr zehnjähriges Umzugsjubiläum. Sie schienen direkt vom Planeten der Affen zu kommen und führten erst noch einen Drachen spazieren. Die Gruppe Stadtdörli Klingnau sorgte mit ihrem Wagen für Märchenzauber und schüttete "Schnee" aus.
Mehr zur Klingnauer Fasnacht lesen Sie hier.
Mit dabei war die Koblenzer Stüdeler-Zukunft mit einem Winterzauber-Wagen. Vom Würenlinger Umzug hatten zwei Wagen den Weg nach Klingnau gefunden. Und unter dem Motto "Birchmeier blockiert" zogen Angestellte jener Baufirma, welche einige grossen Baustellen in Klingnau führt, mit einem Wagen samt Konfettikanone augenzwinkernd durchs Städtchen.
Wegen des Regens musste auch die Monsterkonfetti-Schlacht für die Jugendlichen und Kinder abgesagt werden. Nichtsdestotrotz ging es mit dem fasnächtlichen Treiben danach in den Beizen, in der Konfetti-Beiz im Schloss und am Kinderball im Johanniter weiter. Manche machten in den Beizen die Nacht zum Tag.