Nationalratskandidatin
Elena Flach erntet wegen Aussage Kritik – und entgegnet: «Ich habe nichts gegen Turner»

Eine Aussage der Zurzibieter SP-Nationalratskandidatin Elena Flach am Frauenstreiktag in Aarau stösst auf Kritik.

Daniel Weissenbrunner
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Elena Flach, 27, aus Endingen, kandidiert für den Nationalrat.

Elena Flach, 27, aus Endingen, kandidiert für den Nationalrat.

Alex Spichale

«Natürlich wären wir gern dort durchmarschiert, auf der anderen Seite gab es so keine Gefahr von Konfrontationen mit alkoholisierten Turnern, das hat auch Vorteile.» Die Reaktionen auf Elena Flachs Äusserung in dieser Zeitung, anlässlich des Frauenstreik-Umzugs vergangenen Freitag in Aarau, blieben nicht aus. «Warum sollen am Nachmittag um 16 Uhr Turner alkoholisiert sein? Warum solche Vorurteile und Vorverurteilung?», schreibt Heiri Hochuli in seinem Leserbrief.

Er selber steht am Eidgenössischen Turnfest in Aarau als Helfer im Einsatz. Hochuli ist nicht der Einzige, der mit Flachs Äusserung Mühe bekundet. «Sie bedient sich hier an einfachsten Klischees», kritisieren aktive Turner in Aarau. «Und das ausgerechnet an einem Tag, der im Zeichen der Solidarität stand.» Von einer Nationalratskandidatin, die sich im Wahlkampf befindet, dürfe man etwas mehr Fingerspitzengefühl erwarten.

Elena Flach (27) findet, dass ihre Aussage missverstanden worden sei. Sie habe absolut nichts gegen Turner. «In meinem Freundeskreis gibt es einige Personen, die im Turnverein aktiv sind.» Ihre Bemerkung sei vor dem Hintergrund entstanden, dass einige Tage zuvor eine junge Frau von Turnern im Zug belästigt worden sei. «Mir ging es letztlich einzig und alleine um die Sicherheit. Es nahmen viele junge Mütter mit ihren Kindern am Umzug teil, der nicht über die Bahnhofstrasse führte, sondern durch eine enge Nebenstrasse.»

Richtige Schlüsse ziehen

Heiri Hochuli überzeugt diese Begründung nicht: «Ich bemühe mich, die Anliegen der Frauen, welche teilweise berechtigt sind, zu verstehen, und verurteile streikende Frauen nicht.» Elena Flach will die richtigen Schlüsse aus dem Vorfall ziehen: Als Anwärterin auf einen Sitz in der grossen Kammer werden ihre Aussagen in der Öffentlichkeit noch stärker wahrgenommen.