Dem Kanton unterläuft beim Kiesabbau-Projekt ein Abschreibefehler. Die Botschaft an den Grossen Rat muss er nun nachbessern. Der Kommentar.
So ein Fehler kommt selten vor: In einer Botschaft, welche die Aargauer Regierung an den Grossen Rat überwiesen hat, finden sich falsche Zahlen. Falsche Zahlen zu den Kiesabbauplänen der Döttinger Baufirma Birchmeier Bau AG in der Geländekammer Hard/Härdli der Nachbargemeinde Klingnau. Ein Mitarbeiter des zuständigen kantonalen Departements hat die Zahlen von einem Dokument auf das andere falsch übertragen, wie sein Chef sich ausdrückt. Ein Lehrer in der Schule würde nicht um den heissen Brei reden und seinem Schüler sagen: «Du hast falsch abgeschrieben.»
Der Fehler ist peinlich für das zuständige Departement. Und ärgerlich. Denn es handelt sich um einen Flüchtigkeitsfehler. Er wäre leicht zu verhindern gewesen. So wie Fehler von Schülern, die eine Prüfung vorschnell abgeben, um eine längere Pause geniessen zu können, statt ihre Antworten nochmals zu prüfen. Offensichtlich wurde auch der Bericht ungenügend geprüft, bevor er publiziert wurde.
Allerdings fällt es einem in diesem Fall leicht, nachsichtig zu sein und sich eine alte Binsenwahrheit in Erinnerung zu rufen: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Zudem reagierte der Leiter der zuständigen Abteilung vorbildlich: Er räumte den Fehler nicht nur sofort ein. Er konnte auch bald darstellen, wie es dazu hatte kommen können. Und vor allem versichern, dass das Richtplan-Verfahren keine Verzögerung erfahren wird und für das Projekt keine zusätzlichen Kosten entstehen. Die Beteiligten werden deshalb schon bald über den Fehler hinwegsehen – und im besten Fall über ihn schmunzeln können.