Döttingen
Diese zwei Kandidaten steigen mit Grossrätin in Wahlkampf – wofür sie sich einsetzen wollen

Neben vier Bisherigen und FDP-Grossrätin Claudia Hauser buhlen auch Andy Kohler und Thomas Angst um einen Sitz im Gemeinderat. Weshalb sie antreten.

Stefanie Garcia Lainez
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Andy Kohler und Thomas Angst wollen in den Döttinger Gemeinderat.

Andy Kohler und Thomas Angst wollen in den Döttinger Gemeinderat.

zvg / Montage: AZ

Mit der FDP-Grossrätin Claudia Hauser tritt eine erfahrene Politikerin an im Kampf um die fünf Gemeinderatssitze in Döttingen. Zwar sind die beiden anderen neuen Kandidaten Andy Kohler (parteilos) und Thomas Angst (parteilos) politische Neulinge. Dennoch sind sie im Dorf und der Region keine Unbekannten.

Thomas Angst ist seit elf Jahren Präsident der Kreisschulpflege der Oberstufe Unteres Aaretal (OSUA) und Mitglied der Primarschulpflege in Döttingen. Der 46-jährige ehemalige Finanzdienstleiter, Erwachsenenbildner und Lehrer ist nun Schulleiter der Mittel- und Oberstufe im Nachbardorf Würenlingen. Er sagt:

«Als wir vor zwölf Jahren nach Döttingen zogen, war für mich klar, dass ich meinen Beitrag für die Gemeinde leisten möchte.»

Als Vereinsmitglied engagiert er sich für das Winzerfest, und mit seinem beruflichen Hintergrund sei es damals naheliegend gewesen, sich in der Schulpflege einzusetzen.

Jetzt, mit der Auflösung der Behörde auf Ende Jahr und nach dem Entscheid zum Bez-Standort, sei der Zeitpunkt da, seinen Fächer zu öffnen und für den Gemeinderat zu kandidieren. «Sicher ist mein Know-how bezüglich Schule und Schulpflege ein Plus für die Exekutive», sagt der Vater von fünf Kindern im Alter zwischen 6 und 15 Jahren und fügt hinzu: «Generell ist es wichtig, dass im Gemeinderat ein vielseitiges Wissen vertreten ist.»

Thomas Angst würde Fusion mit Klingnau unterstützen

Thomas Angst gehört keiner Partei an. Für ihn würden jeweils Sachfragen im Vordergrund stehen und nicht ein Parteiprogramm. Er legt vor allem auf vier Punkte wert: eine attraktive Bildungs- und Schullandschaft, der haushälterische Umgang mit den Finanzen, ein für das Gewerbe interessanter Wirtschaftsstandort und ein familienfreundliches Dorfleben. «Mir ist wichtig, dass die Kinder Angebote innerhalb des Dorfes nutzen können.»

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zvg

Im Gemeindeprojekt Bahnhofareal, wo die Industriegebäude Mehrfamilienhäuser weichen sollen, sieht er grosses Potenzial. Er lobt, dass die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums auf die Gemeinde miteinbezogen worden sei, da auch Schulraum als Möglichkeit eingeplant wurde.

Eine Fusion mit Klingnau würde er tendenziell unterstützen. Vor acht Jahren lehnte Döttingen einen Zusammenschluss mit dem Städtchen ab. Thomas Angst ist überzeugt: «Hätten wir 2013 Ja gestimmt, wäre der Regierungsratsentscheid um den Schulstandort wohl anders ausgefallen.»

Weshalb Andy Kohler auch als Vizeammann kandidiert

Im Dorf engagiert ist auch Andy Kohler. Der bald 24-Jährige ist im Vorstand des Winzerfests verantwortlich für die Kommunikation. Er war ausserdem 16 Jahre lang in der Jungwacht Blauring Döttingen, wovon er fast vier Jahre lang Scharleiter war. Auch ist Andy Kohler Mitglied im FC Döttingen, steht als Schiedsrichter beim Aargauischen Fussballverband regelmässig auf dem Platz und ist seit zwei Jahren bei der Feuerwehr dabei.

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Als junger Kandidat möchte er für frischen Wind im Gemeinderat sorgen. «Ich bin hier im Dorf aufgewachsen, habe hier mein ganzes bisheriges Leben verbracht und möchte mich für Döttingen einsetzen», sagt Andy Kohler. Der Fachmann Gesundheit schloss nach seiner Erstausbildung und dem Militärdienst zum Grad des Hauptfeldweibels sein Bachelorstudium in Wirtschaftsrecht an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ab.

Vor kurzem hat er den Master in Rechtswissenschaft an der Universität Luzern begonnen. Er möchte nicht nur einen Gemeinderatssitz erobern, sondern auch direkt das Amt des Vizeammannes:

«Ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich bin gut vernetzt in der Region, das Studium und das Amt liessen sich gut miteinander vereinbaren.»

Andy Kohler tritt ohne Partei im Hintergrund an. «Ich will mich nicht auf ein Parteiprogramm fixieren.» Wichtig sei ihm, sich für die Jugend einzusetzen. «Dass sie hier eine gute Bildung erhalten und später möglichst mit ihren Familien im Dorf wohnhaft bleiben.» Von Bedeutung seien auch gesunde Finanzen, das Sorgetragen zur Umwelt und eine nachhaltige, innere Entwicklung.

Das Projekt auf dem Gewerbegebiet beim Bahnhof habe grosses Potenzial. «Wichtig ist aber, dass die Bevölkerung weiterhin aktiv miteinbezogen wird.» Neutral gegenüber stehe er einer möglichen Fusion mit Klingnau.