Nach dem Ausfall von zwei Grundwasserpumpen kurz nacheinander, hat das Atomkraftwerk Leibstadt auf Geheiss der Atomaufsichtsbehörde ENSI die beiden Schadenfälle als Gesamtereignis untersucht. Eine Verbindung wurde dabei aber nicht festgestellt.
Es habe sich zwar in beiden Fällen um denselben Defekt an zwei grösseren Schaltersystemen gehandelt, sagte Andrea Portmann vom AKW Leibstadt am Mittwoch ergänzend zu einer Medienmitteilung. Die beiden Grundwasserpumpen respektive die Schalter arbeiteten aber aber völlig unabhängig voneinander. Es sei reiner Zufall gewesen, dass beide Systeme wegen des gleichen Defektes ausfielen.
Die Defekte waren am 29. September respektive am 1. Oktober 2014 aufgetreten. Betroffen waren zwei Grundwasserpumpen. Das Startversagen der Pumpen wurde bei den monatlichen Testläufen festgestellt. Laut ENSI-Angaben konnte eine der Pumpen drei Mal, die andere einmal nicht gestartet werden.
Die Pumpen dienen dazu, im Notfall Grundwasser für die Kühlung der zwei Notstanddieselaggregate und für die Wärmeabfuhr an die Wärmetauscher im Notstandsystem zur Verfügung zu haben. Für das ENSI bedeutete die gleichzeitige Nicht-Verfügbarkeit beider Grundwasserpumpen eine Erhöhung des Risikos.
Das ENSI forderte deshalb im März 2015 eine gemeinsame Auswertung an. Dabei wurde die Kombination der Ausfälle als meldepflichtiges Ereignis der tiefsten INES-Stufe 1, als Anomalie, deklariert. Der Bericht der Betreiberin wird vom ENSI derzeit ausgewertet. Einen Einfluss auf den Normalbetrieb des KKW Leibstadt hatten die beiden Pannen nicht.