Seit zwei Jahren wurde an der Umsetzung der Idee «Kunst im öffentlichen Raum» gearbeitet. Ein Ansatzpunkt sei das Thema Landschaft, sagt der Künstler Jürg Stäuble, der das Objekt «parallels» in die Ausstellung einbringt.
Auch der Bezug zur jüdischen Gemeinde ist von Bedeutung. So stellte Gillian White ihre Skulptur «zwischen uns» schon vor einigen Wochen beim Judenfriedhof auf.
Auf dem Gelände der Sägerei erläutert Stäuble, könne man erleben, wie Objekt und Umgebung eine Einheit bilden. Dort zeigt z.B. Philipp Madörin mit «flugholz» eine Versuchsanordnung, wobei das kegelförmige Aussehen einer Tanne als aerodynamische Vorgabe diente. Dazu gehört ein Propeller am Wurzelende, der von einem Benzinmotor angetrieben wird. Alles ist auf ein flaches Fahrzeug montiert und funktionstüchtig. Hier treffen Technik und Natur aufeinander.
Experimentierfeld für Studierende
«Die Zusammenarbeit mit dem Projekt bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich auszuprobieren und die Grösse und Unterschiedlichkeit des Areals kreativ zu nutzen», erklärt Philipp Gasser, Professor an der Fachhochschule. Mit ihrer Konstruktion «Surbtal – Degermoos» spielt Martina Schnyder mit Farbe und Form der Landschaft. Um den Stamm eines alten Birnbaums errichtete sie eine Art Dachkonstruktion, die den Boden rings um den Stamm abdeckt. Mit ihrer ökologischen Aussage verweist Schnyder auf das langsame Verschwinden der Hochstammbäume.
Interessierte haben die Möglichkeit, sich unterschiedliche Kunstobjekte nicht nur in der Mühle in Endigen, sondern auch in den Gemeinden Lengnau, Unterendingen und Degermoos anzuschauen, wohin sie mit einem Shuttlebus gefahren wurden. Dabei ist die erwähnte Sägerei mit weiteren Kunstobjekten zu sehen.
Surbtal ist offen für Neues
Sehenswert ist auch «Helvetica» von der Künstlerin Renée Levi, dabei ist die Zahl 2 an einer Brücke montiert. Wie Renée Levi anlässlich der Begehung berichtet, hat diese Zahl eine ganz eigene Faszination für sie, schliesslich sei sie es die kleinste Vielzahl, sie steht aber auch für das Eine und das Andere. Ihren Beitrag möchte die Künstlerin jenen widmen, die Jüdinnen und Juden im Surbtal eine Heimat ermöglichten.
Ein besonderer Dank gelte den mitwirkenden Gemeinden, betonte Astrid Andermatt vom KulturKreis Surbtal, diese seien offen und hilfsbereit gewesen, obwohl sie nicht wussten, worauf sie sich einliessen. Ausserdem trug auch die äusserst professionelle Unterstützung der Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Gestaltung und Kunst zum Gelingen des Projektes bei.
An den sonntäglichen Führungen werden Studierende und ein Kulturschaffender die Kunstobjekte näher erläutern.
Ausstellung in der Mühle ist an Freitagen bis 8. Juli von 14 bis 18 Uhr und an Samstagen/Sonntagen, 10–18 Uhr geöffnet.