An zwei Gemeindeversammlungen ist die Erweiterung der Aushubdeponie Buchselhalde traktandiert. Döttingen sagte am Mittwoch Ja, in Tegerfelden ist heute mit mehr Widerstand zu rechnen.
In Döttingen geht es um eine Fläche von 1500 m2, in der Gemeinde Tegerfelden um 131 000 m2. Der Widerstand in den Stimmbevölkerungen verhält sich proportional zur Fläche. Die Erweiterung der Deponie Buchselhalde verlangt in beiden Gemeinden eine Nutzungsplanänderung und Teiländerung der BNO. In Tegerfelden machten die Gegner vor der heutigen Gmeind mobil: Auf Plakaten, mit Flugblättern und Leserbriefen wehren sie sich gegen die Erweiterung. Sie fürchten die ökologischen und klimatischen (Kaltsee-Bildung) Folgen des Projekts und werfen der in Döttingen beheimateten Firma Birchmeier vor, es gehe ihr bei der Realisierung der Buchselhalde vor allem ums Geld.
Die Döttinger – 124 von 2004 Stimmberechtigten waren am Mittwoch an der Gmeind anwesend – sagten mit grossem Mehr Ja zur Erweiterung der Buchselhalde. Doch auch dort gab es kritische Stimmen. Man schenke dem Naturschutz zu wenig Beachtung, wurde moniert, das Geld stünde zu sehr im Vordergrund. Dennoch hat das Projekt die erste Gmeinds-Hürde genommen. Die weitaus höhere folgt jedoch heute in Tegerfelden.
Das Planungsverfahren zur Erweiterung wurde bereits 2012/13 gestartet. Im Februar 2015 wurde das Anfragegesuch beim Kanton eingereicht, worauf 2016 das Richtplanverfahren gestartet wurde. Im Mai 2017 erfolgte der Richtplaneintrag durch den Grossen Rat. Eine Begleitkommission war von Beginn weg in den Prozess involviert, ebenso die Gemeinderäte Tegerfeldens und Döttingens sowie der Kanton. Die kantonalen Stellen, Regierungsrat und Grosser Rat haben der Erweiterung konsequent grünes Licht erteilt. Auch die beiden Gemeinderäte stellen sich hinter das Projekt.
Die vier Einwendungen von Anfang Jahr wurden abgewiesen. Der Bedarf nach mehr Deponievolumen bestehe, die Umweltverträglichkeit haben Fachbüros und kantonale Stellen mehrfach festgehalten. Gar einen Mehrwert für die Natur erkennt die Landschaftskommission Surbtal. Durch die Schaffung eines 600 m langen Flurweges wird die Bevölkerung die Surb mit ihren neu geschaffenen Ökoflächen neu erleben können. Die Gegner dürfte das wohl nicht überzeugen.