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Mit den neuen Pächtern hat die Minigolf-Anlage in Bad Zurzach neuen Drive erhalten. Der Start ist geglückt.
Ganz so kräftig wie beim «normalen» Golf muss der Schläger beim Minigolf nicht geschwungen werden – die Sportart verlangt ein gewisses Mass an Feingefühl. Zu viel Gemach kann die Partie aber gleichermassen versauen und die gute Laune zuweilen verderben: Die zehnjährige Jasmin ärgert sich, als der kleine Golfball immer wieder von der dezenten Steigung im Gelände beim Einlochen herunterrollt. «Er will einfach nicht rein.» Jeder weitere Schlag kostet Punkte, dabei gewinnt beim Minigolf doch die niedrigste Schlagzahl.
An diesem Nachmittag ist die Minigolfanlage in Bad Zurzach gut besucht. Zwar wird nebenan auf der Baustelle des neuen Alters- und Pflegeheims Pfauen eifrig gewerkelt, allerdings übertönen die vielen Familien mit Kindern die Bauarbeiten. Werner Frey sitzt zufrieden im Café beim Eingang zur Minigolf-Anlage. Zusammen mit seiner Frau Sabine führt der 63-Jährige die Anlage seit diesem Jahr.
«Wir sind selbst erstaunt, wie gut die Saison angelaufen ist und wie viele positive Rückmeldungen wir bekommen haben», sagt Frey. Über die Osterfeiertage sei der Andrang enorm gewesen. Das Ehepaar führte noch im vergangenen Jahr den Badi-Kiosk im Schwimmbad in Endingen.
Die Anlage wurde im Rahmen der Neuausrichtung in unser Konzept integriert.
(Quelle: Peter Schläpfer, Geschäftsführer Bad Zurzach Tourismus)
Dass der Wechsel zur Minigolf-Anlage eine gute Entscheidung war, steht für Frey bereits jetzt ausser Frage: «Die Saison ist länger und wir können hier selbst entscheiden, wann wir schliessen.» So wollen die Pächter sich die Öffnungszeiten am Abend flexibel halten. «Wenn Kunden an schönen Tagen abends noch spielen oder hier essen wollen, dann ist das möglich», so Frey. Er weist darauf hin, dass auf der Website der Minigolf-Anlage jederzeit tagesaktuell nachgeschaut werden könne, ob geöffnet sei oder nicht.
Grade wegen der Öffnungszeiten der Minigolf-Anlage brach vor einigen Jahren ein veritabler Clinch aus. Die Bevölkerung war verärgert, da die Anlage selbst bei schönstem Wetter geschlossen blieb. Der damalige Pächter wollte die Anlage nur an Tagen öffnen «wo es auch wirtschaftlich Sinn macht». Es kam zum Clinch zwischen ihm und der Thermalquelle AG, der Eigentümerin der Minigolf-Anlage.
Zwei Jahre lang übernahm ein Team der Thermalquelle AG provisorisch den Betrieb der Anlage. Mit dem erneuten Pächterwechsel erhält der Minigolf-Platz nun wieder ein festes Gesicht. Darüber freut sich auch die Bad Zurzach Tourismus AG. «Die neuen Pächter machen einen sehr guten Job», sagt Geschäftsführer Peter Schläpfer.
Er berichtet, dass die Minigolf-Anlage nicht nur bei Übernachtungs- und Thermalgästen sowie Gruppenseminare beliebt sei, sondern auch von Einheimischen, die ihre Sommerferien zu Hause verbringen, gut frequentiert werde. Im Rahmen der Neuausrichtung des Zurzacher Tourismus als Papa-Moll-Land wurde auch die Minigolf-Anlage integriert. In Zukunft soll sie mit Kombi-Tickets mit dem Papa-Moll-Weg noch mehr gefördert werden, so Schläpfer.
Seit sie 2014 neu eröffnet wurde, ist die Minigolf-Anlage Teil des Papa-Moll-Konzepts. Zusätzlich zu den 18 regulären Bahnen kann dort auch «Adventuregolf» gespielt werden. Die zwölf Bahnen sind ausgefallen und nach der Thematik «Papa Moll reist um die Welt» aufwendig gestaltet. «Da sie anspruchsvoller sind, spielen trotzdem die meisten lieber die regulären Bahnen», sagt Sabine Frey.
Das Ehepaar kümmert sich nebst der Bewirtung des Kiosks auch um den Erhalt der Anlage. Sie setzen nun auf Geselligkeit, um zur Eröffnung des neuen Altersheims vielleicht auch Senioren zum Kaffeetrinken als Kundschaft abzuholen. Gerne würden sie auch im kommenden Winter zu Fondue-Plausch einladen.