Leibstadt
350 Meter, die es in sich haben – und ein Spektakel bieten

An der vierten Austragung des Mountainbike-Festivals bekamen die Zuschauer nicht nur spektakuläre Sprünge, sondern auch extreme Kurvenlagen und packende Zweikämpfe zu sehen. Es siegte der Lokalmatador Simon Waldburger

Hans Christof Wagner
Drucken
Am Start war die Anspannung der Fahrer zu spüren
6 Bilder
Gleich gehts los.
Schon nach der ersten Kurve lichtete sich das Fahrerfeld
Eingebettet in saftiges Grün - der Bike-Park des VC Leibstadt
Das 4. Mountainbike-Festival in Leibstadt
An einer der Steilkurven im Bike-Park war das Zuschauen am interessantesten

Am Start war die Anspannung der Fahrer zu spüren

Hans Christof Wagner

Am Wochenende waren die Zweiradkünstler in Leibstadt in ihrem Element. Der ansässige Veloclub veranstaltete sein viertes Mountainbike-Festival. Ein Augenschein an der Rennstrecke:

«Das Wetter stimmt, die Strecke ist perfekt und die Fahrer sind topmotiviert», tönt es gegen 14.30 Uhr aus den Lautsprechern beim Bike-Park vor den Toren der Gemeinde. Es ist der Start zu den Finalläufen. Die Sprecher Hanspeter Roth und Tom Lehmann sorgen für Unterhaltung. Der eine ist Zürcher mit geschliffener Sprache, der andere Berner mit behäbigerem Tempo. Kaum sind die Fahrer unterwegs, in der Regel in Vierergruppen, überschlagen sich die Speaker-Stimmen.

Sie ordnen das Fahrerfeld ein, bewerten einzelne Manöver und berichten, wer als Erster, wer als Zweiter usw. durchs Ziel rast. Rasant schnell muss das alles gehen, denn ein trainierter Fahrer absolviert die 350-Meter-Strecke in kaum mehr als 30 Sekunden. Nur 350 Meter, aber die haben es in sich: Die Zuschauer bekommen spektakuläre Sprünge zu sehen, extreme Kurvenlagen und packende Zweikämpfe. Die Läufe werden im Ausscheidungsmodus ausgetragen, die zwei Schnellsten erreichen jeweils die nächste Runde.

Waldburger setzt sich durch

Lehmann und Roth holen wieder Luft. Die nächste Serie wartet in den Startboxen. «Seid ihr parat?» Die Fahrer steigen in die Pedalen, dann knallt das Gatter ruckartig nach unten und die Strecke ist frei. «Der Start ist enorm wichtig, vielleicht sogar das Wichtigste», sagt Jürg Waldburger aus Hottwil, in der Organisation des Veloclubs Leibstadt Pressebeauftragter. Er ist auch Vater von Simon Waldburger (22), der in der Elite-Kategorie siegte, vor seinem schärfsten Konkurrenten, dem Deutschen Benedikt Last.

Im Hauptrennen waren mit 18 Fahrern die meisten am Start. Bei den Frauen waren gerade einmal drei Fahrerinnen dabei. Darunter befand sich aber mit Lucia Oetjen aus Zürich immerhin eine Vizeweltmeisterin. 80 Mountainbiker nahmen insgesamt an den Rennen teil. Von U11 bis U17, Hobby, Master und Elite reichten die Kategorien am Leibstädter Event, der zugleich der vierte Lauf des Swiss 4 Cross Cups war.

Einstieg leicht gemacht

Ganz ohne Wertung und mit Velos jeglicher Couleur – wichtig war nur, dass die Fahrer einen Helm trugen – lief der Kids Day am Samstag ab. Eine weitere Facette des Mountainbike-Sports bot sich den Zuschauern am Sonntagmittag: Beim Pumptrack-Race galt es, die kleinere 80-Meter-Strecke zu absolvieren, aber ohne in die Pedalen zu treten, nur per Gewichtsverlagerung.