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Ratsmitglieder aus den Bezirken Zurzach und Brugg wurden am Donnerstagabend feierlich in Pflicht genommen. Regierungsrat Urs Hofmann sprach vom Herzblut, dass sie künftig in ihr Amt investieren müssen – und von den Nerven, die es kosten wird.
Ob es an der feierlichen Stimmung lag, an der eindrücklichen Musikdarbietung oder ganz einfach an der Tatsache, dass es im Verenamünster nie wärmer wird als 16 Grad Celsius – einige der Gemeinderäte dürften während ihrer Inpflichtnahmefeier Gänsehaut gehabt haben.
225 neu gewählte oder im Amt bestätigte Exekutivmitglieder waren gestern nach Bad Zurzach gereist, davon 105 aus dem Bezirk Zurzach, der Rest aus Brugg. Auch ein Erlinsbacher hatte sich unter die Gemeinderäte gemischt: Vizeammann Hans Rudolf Hubeli.
Zwei kurze Ansprachen durften die jeweiligen Bezirkspräsidenten der Gemeindeammännervereinigung halten. Annemarie Baumann (Bözen) ging auf die Beweggründe ein, weshalb jemand ein öffentliches Amt antritt: «Man will mittendrin stehen, nicht nur daneben.» Und warnte: «Die Arbeit im Rat ist kein Sonntagsspaziergang – eher ein Marathon: Es gibt ein Ziel, aber das ist manchmal noch nicht sichtbar.»
Herzblut und Nerven
Peter Hirt (Döttingen) – mit einer stilgerechten Krawatte in den Dorffarben – rief seine Amtskollegen dazu auf, immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung zu haben. «Kommunizieren Sie offen und ehrlich miteinander, und immer mit dem nötigen Respekt», sagte er. «Jeder kann von jedem lernen, aber einer muss den Anfang machen.»
«Sie sind bereit, Herzblut in das Amt zu investieren, aber auch Nerven», sagte Regierungsrat Urs Hofmann in seiner Rede. Ohne eine grosse Portion Idealismus sei das Amt gar nicht machtbar.
Und: «Reich an Geld ist als Gemeinderat noch kaum jemand geworden, aber dafür reich an Erfahrungen.» Yvonne Reichlin, Leiterin der kantonalen Gemeindeabteilung, sprach zum Schluss die Gelöbnisformel. Und aus 225 Gemeinderatsmündern klang unisono: «Ich gelobe es.»