Pilot Carlo Schmid bereitet sich intensiv auf sein grosses Abenteuer vor. In 80 Tagen will er als jüngster Pilot allein um die Welt fliegen. Seine Trainingsflüge gehen bis nach Griechenland – sie sind nicht ungefährlich.
Der 22-jährige Bad Zurzacher Pilot Carlo Schmid wagt diesen Sommer einen Weltrekordversuch: Er will jüngster Pilot werden, der alleine um die Welt geflogen ist. «Es dauert jetzt noch zwei Monate, bis ich mit meiner Cessna abheben werde. Die Nervosität steigt an, aber ebenso die Vorfreude.» Schmid hat seinen Job bei einer Bank vor gut zwei Jahren aufgegeben. Seither widmet er sich voll und ganz dem Weltrekordversuch, den er in einzelnen Etappen absolvieren möchte.
Landeerlaubnis verweigert
In den letzten Wochen habe er mit seiner Cessna zahlreiche, zum Teil spektakuläre Trainingsflüge absolviert, um sich auf das 80-tägige Abenteuer vorzubereiten. «Mit meinem Fluglehrer habe ich alle möglichen Szenarien durchgespielt, die auf der Weltumrundung eintreten könnten.» Die Testflüge gingen bis nach Kreta. In Griechenland musste der junge Pilot einen unbeabsichtigten Test bestehen, wie er sagt. «Wir wollten in Heraklion landen. Aber als wir uns auf Reiseflughöhe befanden, wurde uns die Landeerlaubnis verweigert.»
Schmid startet seinen Weltrekordversuch am 11. Juli in Dübendorf. Der Flugplan steht fest: Die Etappenorte heissen Österreich, Griechenland, Saudi-Arabien, Oman, Pakistan, Indien, Myanmar, Vietnam, China, Japan, Russland, Alaska, Kanada, USA, Grönland, Island, England, Deutschland und wieder Dübendorf. «Vier Fünftel der Visa für die Landungen in den verschiedenen Ländern haben wir erhalten. Die restlichen Bewilligungen ausgestellt zu bekommen, wird eine bedeutende Aufgabe der nächsten Wochen sein.» (PKR)
Er und sein Flugbegleiter hätten sich erst einmal ungläubig anschaut, dann aber schnell eine Lösung gefunden – sie steuerten einen neuen Flughafen an, auf dem sie landen durften. «Nun kam aber ein neues Problem hinzu: Draussen wurde es dunkel», erzählt Schmid. «Wir mussten Taschenlampen einsetzen, um die Flugkarte zu sehen, die auf unseren Knien lag.» Es gebe keine grosse Beleuchtung im Cockpit. «Gleichzeitig hat es gestürmt, und es war stark bewölkt – wir landeten sicher, aber das war kein einfacher Trainingsflug.»
Das fliegerische Training befindet sich in der Abschlussphase. «Ich kenne die Systeme des Fliegers in- und auswendig», sagt Schmid. In den nächsten Wochen wolle er das Niveau halten, gibt er als Ziel an. Die Cessna, mit der er um die Welt fliegen wird, finanziert Schmid über Firmensponsoring. «Wir haben einen guten Mietpreis erhalten, einen Freundschaftspreis.»
Fünfzehn freiwillige Mitarbeiter helfen Schmid bei der Durchführung und Finanzierung des Projektes «Round the World 2012». Es geht der Gruppe dabei nicht nur um den Weltrekord, sie möchte auch Geld für Kinder sammeln. Darum muss Schmid neben Trainingsflügen auch viele Promotionstermine absolvieren, zum Beispiel für die 100-Stutz-Aktion: Wer diesen Betrag einzahlt, dessen Name wird auf das Flugzeug geklebt – so kann man symbolisch mit um die Welt fliegen. Heute Abend findet im Floor Club Kloten zudem die Lancierung der Single «Zäme um d’Wält» des Musikers Fraui statt, der einen Song zum Abenteuer des Bad Zurzacher Piloten geschrieben hat. Mit dem Kauf der Single kann man das Projekt «RTW2012» unterstützen.