Muhen
Zum Startschuss des Mammut-Projekts fehlt noch ein Ja an der Gmeind

Für den ersten Teil des Jahrhundertprojekts Schulraumplanung beantragt der Gemeinderat über drei Millionen. Im ersten Teil werden die Schulhäuser vor allem saniert und umgebaut, in einem zweiten Teil soll über den Neubau Süd abgestimmt werden.

Christine Fürst
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Der Kredit für die erste Etappe der Schulhaussanierungen ist gesprochen.

Der Kredit für die erste Etappe der Schulhaussanierungen ist gesprochen.

zvg

An der Fassade bröckelt der Putz weg, das Dach ist nicht mehr dicht, darunter stehen Kübel, die den Regen auffangen. Wären sie nicht da, würde es in die Schulzimmer tröpfeln. Denn das Dach des Schulhauses Ost – das notabene 1898 erbaut wurde – muss unbedingt saniert werden. «Die genauen Kosten kommen erst aus, wenn das Gerüst steht und die Spezialisten alles begutachten können», sagte Bauingenieur André Lüscher vom Müheler Büro Bähni + Lüscher.

Das Schulhaus Ost ist nicht das einzige in Muhen, welches nicht mehr den heutigen Gegebenheiten entspricht. Deshalb geht der Gemeinderat nun mit dem ersten Teil eines Jahrhundertprojekts vor die kommende Gemeindeversammlung. Das Schulhaus Ost und Nord und das Mehrzweckgebäude werden saniert, der Kindergartenpavillon umgebaut.

In einem zweiten Schritt soll das 1948 erbaute Schulhaus Süd inklusive Turnhalle abgebrochen und ein Neubau erstellt werden. Am 21. Oktober soll der Projektwettbewerb starten. Läuft alles nach Plan, wird der Kredit für die Realisierung an der Gmeind im Sommer 2016 beantragt. Ammann Andreas Urech geht von rund 23 Millionen Franken aus.

Es braucht mehr Räume

Doch alles der Reihe nach: Man habe sich entschieden, die Sanierungsmassnahmen und den Neubau getrennt vor die Gemeindeversammlung zu bringen. «Es ist trotzdem ein Gesamtkonzept», sagte Urech am Informationsabend. «Wer die Schule kennt, weiss, dass sie aus allen Nähten platzt», sagte Schulleiter Philipp Grolimund. Deshalb brauche die Schule vor allem eines: mehr Platz. Einer der Gründe dafür sind die markant gestiegenen und weiter ansteigenden Schülerzahlen, die auf das Bevölkerungswachstum in Muhen zurückgehen. Wegen der Umstellung auf sechs Jahre Primarschule und drei Jahre Oberstufe bleiben mehr Schüler in Muhen, deshalb braucht es mehr Zimmer. Auch die steigende Anzahl Fächer und die integrative Schulung brauchen Raum. Grolimund erwähnt die Musikschule mit ihrem umfangreichen Angebot: «Wurde früher nur Blockflöte angeboten, sind es heute zwischen 12 bis 14 Instrumente.» Auch Schulleitung, Sekretariat, Aufgabenhilfe und Schulsozialarbeit brauchen ihren Platz in der Schule. «Ein zeitgemässer Unterricht braucht unbedingt auch Gruppenräume», sagt er weiter. Heute befänden sich diese teilweise auf den Gängen.

In einem ersten Teil sollen deshalb das Schulhaus Ost, das Schulhaus Nord und das Mehrzweckgebäude saniert werden. Im Kindergartenpavillon sollen ein neuer Gruppenraum und ein Lehrerarbeitsraum entstehen. Im Schulhaus Nord und im Mehrzweckgebäude sollen vor allem, die Lüftungsanlage, die Wärmeverteilung und die elektrischen Installationen zu sanieren. Zudem sollen Gruppenräume geschaffen werden, die teilweise mobile Wände bekommen. Damit sollen die Räume multifunktionell genutzt werden können. Zudem gebe es laut André Lüscher in beiden Gebäuden viele Brandschutzprobleme, die behoben werden müssen. Zudem werden im Mehrzweckgebäude die Terrassen vor der Kochschule zu Räumen umgebaut. Mit den Sanierungsarbeiten und den neuen Räumen, die dadurch entstehen, sollen vier Provisorien vermieden werden. Ein Provisorium steht bereits. Deshalb würden laut Schulpfleger Nils Hunziker nur noch zwei weitere Provisorien notwendig werden. Für diese Sanierungen und Umbauten beantragt der Gemeinderat an der Gmeind einen Kredit von 3,132 Millionen Franken.

Einen weiteren Antrag von 308 000 Franken beantragt er für die Sanierung der Aula Nord im Schulhaus Nord. Weil diese im ursprünglichen Projekt nicht vorgesehen war, wird ein separater Antrag gestellt. In der Aula Nord soll die Isolation verdoppelt und ein Akustiktäfer eingesetzt werden.