An der Hauptsitzung des Regionalverbands Suhrental gab die Idee neuer Bahn-Infrastrukturgebäude jenseits der Suhre zu reden.
Die Gemeinde Schöftland, der Kanton und AAR bus+bahn sind sich einig: Neue Betriebsgebäude, nötig wegen mehr Bahnpassagieren, die nach längeren Zugskompositionen rufen (60 Meter statt 40 Meter), sollen nicht auf dem Mühleareal, sondern westlich der Suhre zu stehen kommen, auf das Gebiet Hegmatte.
An der Hauptsitzung des Vorstands des Regionalverbands Suhrental (RVS), in dem 12 Gemeinden des Suhren – und des Ruedertals vertreten sind (Halbmitglied Kölliken tritt auf Ende 2017 aus) gabs kritische Voten dazu. So äusserte Fredy Gut, Gemeindeammann von Kölliken, sein Befremden darüber, dass einer Firma in seiner Gemeinde eine Ausdehnung verweigert wird, während in Schöftland 11 Hektaren bestes Landwirtschaftsland überbaut werden sollen. Andres Wälty, Schöftler Ortsbürger, sprach sich für die Variante Mühleareal aus, da es sich bei der Hegmatte um Fruchtfolgeflächen handle, die verloren gingen.
Verbandspräsident Rolf Buchser, Gemeindeammann von Schöftland, ist anderer Meinung: Er sieht die Chance, dass Schöftland mit der Aussiedlung der Bahnbauten zu einem kantonalen Wohnschwerpunkt abseits des Speckgürtels werden könnte. Eine Chance, die auch Michael Rothen vom Kanton sieht. So weit ist es freilich noch nicht. Die erste Hürde ist ein Richtplaneintrag, und dazu bedarf es eines Grossratsbeschlusses. «Wenn wir diese Hürde nicht schaffen, ist es ziemlich schnell fertig», sagt Rolf Buchser.
Die Region müsse klar dahinter stehen. Die Zeit drängt insofern, als die Bahn bereits ab 2019 längere Züge verwendet, um mehr Leute transportieren zu können. 2020 muss der Bahnhof erneuert und behindertengerecht umgebaut werden, und ab 2023 müssen neue Gleisanlagen und eine neue Einstellhalle gebaut werden können. Aus Sicht von Gemeinderat, Kanton und Bahn auf der Hegmatte. Denn ab 2025 sind alle Züge 60 Meter lang.
«Das wäre ein wichtiger Schritt für die zukünftige Entwicklung von Schöftland», sagt Rolf Buchser. Er denkt schon daran, dass langfristig (2045) Entsorgungsstellen und Feuerwehrmagazin in die Hegmatte verlegt werden, wo man auch Industriebetriebe ansiedeln könnte. Betriebe, die Arbeitsplätze bieten. Als Besitzerin der Grundstücke könnte die Gemeinde da Einfluss nehmen.
Mathias Grünenfelder von AAR bus+bahn sieht erhöhten Platzbedarf wegen der höheren Anzahl Fahrzeuge, die auch mehr Unterhalt erforderten. «Am bestehenden Standort sind wir eingeklemmt; ein Ausbau der Remise ginge zulasten des Mühleareals», sagt er. Die Variante Hegmatte böte auch Landreserven für die nächste Generation. «Man muss in 50-Jahr-Szenarien denken», meint auch RVS-Vize Markus Goldenberger. Noch ist das Projekt nicht spruchreif; die Diskussion ist lanciert, und der Gemeinderat ist in Kaufverhandlungen mit den Besitzern des Mühleareals.
Keine Wellen warfen die statutarischen Geschäfte. Das Budget 2018 rechnet mit einem Defizit von 27 800 Franken, was das Vermögen auf 50'000 Franken schwinden lässt. Die Mitgliederbeiträge werden bei 4 Franken pro Einwohner belassen. Alle Vorstandsmitglieder sind wiedergewählt. Schwerpunkte des kommenden Geschäftsjahres, so Geschäftsführerin Lis Lüthi, sind ein neuer Internetauftritt (regionale Firmen- und Vereinsverzeichnisse, Veranstaltungskalender), Schaffung und Vermarktung tagestouristischer Angebote (Museen, Betriebsbesichtigungen), ein runder Tisch zum Thema Gesundheit und die Umsetzung des Kinderbetreuungsgesetzes, wo Koordinationsbedarf bestehe.