Pfeffikon LU
Wenn der Dirigent im Bademantel auf die Bühne kommt

Am Jahreskonzert der Musikgesellschaft wurden erstmals seit langem wieder der Marsch zu ehren der Villiger-Stumpen aufgeführt. Selbst Einheimischen war er nicht mehr bekannt. Als zweite Überraschung trat der Dirigent im Bademantell auf die Bühne.

Silvio Bertschi
Drucken
Nachwuchstalent Tobias Furrer war bei seinem Schlagzeugsolo kaum hinter seinen Instrumenten zu sehen. be

Nachwuchstalent Tobias Furrer war bei seinem Schlagzeugsolo kaum hinter seinen Instrumenten zu sehen. be

be

Das war im Programm nicht vorgesehen: der «Villiger-Stumpen-Marsch». Als Daniela Dommen den Marsch vor der Pause des Jahreskonzertes der Musikgesellschaft Pfeffikon ansagte, ging ein Raunen durch die Mehrzweckhalle.

Zu Ehren der letzten Schweizer Zigarrenfabrik, die seit 125 Jahren im Dorf unter anderem die Villiger-Stumpen herstellt, wurde ein Marsch gespielt, der selbst Einheimischen nicht mehr bekannt war.

Den Musikern aber sehr wohl: «Dieses Stück kennen wir schon sehr lange», sagte Aktivmitglied Daniel Thommen. Allerdings sei es in Vergessenheit geraten und in den letzten Jahren kaum mehr aufgeführt worden.

Ungewöhnliche Stücke für Musikgesellschaft

Die bekannten Lieder waren an diesem Abend aber in der Mehrheit. «Alperose» von Polo Hofer und Mani Matters «Hemmige» wurde intoniert – gewiss keine Alltäglichkeit für eine Musikgesellschaft.

Den Applaus auf seiner Seite hatte auch Daniel Geiregger hatte am Cornet mit «When a Man Loves a Women». Ebenso gut machte es Martin Furrer am Euphonium im weltberühmten, sonst von Frank Sinatra gesungenen, «My Way».

Die beiden Nachwuchsschlagzeuger Fion Christen und Tobias Furrer gaben einen guten Eindruck ihres jungen Könnens ab. Die beiden harmonierten so gut miteinander, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer den beiden Buben ein zweites Mal zuhören wollten.

Der Dirigent im Udo-Jürgens-Look

Dirigent Herbie Waser, mittlerweile war es schon sein neuntes Jahreskonzert in Pfeffikon, ist immer für eine Überraschung gut.

Nach dem offiziellen Schluss mit «Ein ehrenwertes Haus» von Udo Jürgens, sang er in Begleitung der Musikgesellschaft, diesmal unter der Stabführung des Vize-Dirigenten Hans Singer, die erste Zugabe im weissen Bademantel. Im «Udo-Jürgens-Look» also. Schliesslich verabschiedete sich die Musikgesellschaft mit einem flotten Walzer als zweite Zugabe.