Bauprojekt
Wegen Renovation: Das Schloss Rued bleibt ein Rechtsstreit ohne Ende

Aussen ist das Schloss fertig renoviert, innen wird gearbeitet – doch ob das rechtmässig ist, bleibt weiterhin unklar. Jetzt muss sich das Verwaltungsgericht mit dem Streitfall befassen.

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Das Schloss Rued wird momentan aufwändig restauriert.
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Im Schloss müssen diverse Kabel und Leitungen verlegt werden.
Die Wohnung im obersten Stock wird wieder bewohnbar gemacht.
Leitungen werden verlegt.
Einzigartig: Das Schloss Rued wurde unterkellert. Die Schlossmauern werden aber dank eines Fenster später immer noch zu sehen sein.
Das Täfer wurde entfernt, jetzt werden die Wände restauriert.
So könnte eine der Tapeten künftig aussehen.
Baumaterial lagert auf allen Stockwerken.
Die Arbeiten mauern Nischen aus früheren Zeiten wieder zu.
Diese Türen und Fenster werden restauriert und wieder eingebaut.
Unter der Abdeckung kommt ein schöner Steinboden zum Vorschein.
An den Wänden hängen Fotos aus anderen Schlössern und Villen, die zeigen, wie die Zimmer künftig aussehen könnten.
Das Cheminée bleibt erhalten, bis hier aber wieder Feuer brennt, dauert es noch ein Weilchen.
Tapeten und Böden wurden abtransportiert. Sie werden restauriert und später wieder eingesetzt.
Hier entsteht der Schacht für den Lift - das Seminarzentrum wird rollstuhlgängig.
Hier war früher mal ein Badezimmer.
Diese Zimmer wurde für den Horrorfilm "One Way Trip" mit Melanie Winiger rot bemalt.

Das Schloss Rued wird momentan aufwändig restauriert.

«Die Erowa AG möchte mit der Sanierung und dem Umbau von Schloss Rued etwas Schönes für das Ruedertal gestalten, daran halten wir fest.» Das sagte Beat Ries, Rechtsanwalt und Verwaltungsrat bei der Firma, die Schloss Rued besitzt, kurz vor Weihnachten. Das ist der Erowa AG bisher gelungen, ein Besuch der az im November zeigte, dass die Arbeiten weit fortgeschritten sind.

Ob das Bauprojekt allerdings rechtmässig realisiert wird, ist weiterhin unklar. Im vergangenen Jahr hatte das kantonale Verwaltungsgericht eine Beschwerde gegen die Baubewilligung, die aus dem Jahr 2008 stammt, teilweise gutgeheissen. Das Gericht zweifelte am Befund des kantonalen Baudepartementes, die Beschwerde sei zu spät eingereicht worden.

Der Rechtsdienst des Baudepartements musste in dieser Fristenfrage nochmals über die Bücher und fällte einen Entscheid. Wie dieser ausfiel, ist aber geheim, Baudepartements-Sprecher Giovanni Leardini verwies auf eine entsprechende Anfrage der az auf ein laufendes Verfahren.

Dabei bleibt es vorerst auch, denn innerhalb der Beschwerdefrist wurde der unbekannte Entscheid beim Verwaltungsgericht angefochten. Weder das Baudepartement noch Erowa- Vertreter Beat Ries wollen inhaltlich Auskunft geben zum Streit um Schloss Rued.

Anzunehmen ist folgender Ablauf: Das Baudepartement hat die Eingabe der privaten Beschwerdeführerin erneut abgewiesen. Die Frau, die in Portugal wohnt, jedoch in unmittelbarer Nähe von Schloss Rued Land besitzt, hat diesen Entscheid nicht akzeptiert und beim Verwaltungsgericht angefochten. Sie ist der Meinung, die Erowa AG habe zu spät mit dem Bau begonnen oder die Arbeiten zu lange unterbrochen, deshalb müsse die Bewilligung aufgehoben werden. (fh)

Vor einigen Jahrzehnten war das Schloss noch umgeben von viel Wald und keinen Häusern
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Ein Stich des Schloss Rued aus längst vergangener Zeit
Das Wohnzimmer im Cheminée aus der Zeit zwischen 1942-1989
Der Pool auf der Terrasse des Schloss Rued - künftig wird an seiner Stelle ein Brunnen zu stehen kommen
Rundgang im Schloss Rued mit Eduard J. Preiswerk aus ehemalige Besitzerfamilie
So sah eines der Wohnzimmer vor langer Zeit aus

Vor einigen Jahrzehnten war das Schloss noch umgeben von viel Wald und keinen Häusern