Beim Waldumgang erfuhren die Teilnehmer aus Gontenschwil, Zetzwil und Leutwil, was Stickstoff mit Brombeeren zu tun hat.
Welch prächtiger Tag, um in den Wald zu gehen. Das dachten sich am Samstag viele Leute aus Gontenschwil, Zetzwil und Leutwil und besuchten den Waldumgang des Forstbetriebs Buholz, zu welchem sich die drei Gemeinden zusammengeschlossen haben. Dieses Jahr war Zetzwil/Leutwil verantwortlich für den Anlass, und so trafen sich 90 Erwachsene und eine Schar Kinder am Samstagnachmittag auf dem Waldparkplatz Wandfluh.
Auf einen von der Bevölkerung kaum wahrgenommenen Zustand machte Daniel Heggli, Gemeindeammann von Zetzwil und Präsident der Forstkommission, bei seiner Begrüssung aufmerksam: die Stickstoffbelastung des Waldes. «Man denkt, nur die Felder und Seen seien davon betroffen», erklärte er, «aber auch die Wälder sind es.» Philipp Hug, stellvertretender Kreisförster, zeigte anhand von einigen Zahlen, was es damit auf sich hat. Zwar sei Stickstoff wichtig für die Pflanzen, aber auch andere Stoffe seien notwendig für ein gesundes Wachstum. «Der Wald hat eine grosse Oberflächenstruktur, deshalb haften sich die Stickstoffverbindungen gut an die Bäume an.» Das derzeitige Ungleichgewicht bei den Nährstoffen führe zu verschiedenen Problemen, neben der Versäuerung des Bodens auch zu einem verstärkten Wachstum der Brombeeren. Diese Aussage bestätigten viele Zuhörer mit einem zustimmenden Nicken.
Auf dem anschliessenden Gang durch den Wald wies Förster Peter Gautschi auf die Bedeutung des Unterhalts des rund 40 Kilometer langen Strassennetzes hin. «Die Waldstrassen sind wichtig für die Holzarbeit, aber sie nützen uns nur, wenn wir sie mit Vierzigtönnern befahren werden können.» Warum das so ist, erfuhren die Waldumgangsteilnehmer kurz darauf, als sie vor der riesigen Häckselmaschine der Firma Hirter & Tschanz standen, welche für den Forstbetrieb das Schnitzelholz verarbeitet. Fredy Hirter und sein Mitarbeiter zeigten, wie effizient die Maschine die Baumstämme zu Schnitzeln hackt. Rund 3500 Kubikmeter Holzschnitzel fallen im Forstbetrieb Buholz jedes Jahr an, der grösste Teil wird an die Stiftung Schürmatt geliefert.
Dass die Holzwirtschaft nicht mehr das grosse Geld einbringt, zeigte Förster Peter Gautschi anhand einiger Stämme am Strassenrand. Die Lärche kann er zwar für 180 Franken pro Kubikmeter verkaufen, der vom Borkenkäfer befallene Fichtenstamm bringt für das gleiche Volumen nur 40 Franken. Anschliessend erlebten die Waldumgangsteilnehmer aus sicherer Distanz das Fällen einer 40 Meter hohen Fichte und waren sehr beeindruckt von der präzisen Arbeit von Forstwart Daniel Flückiger.