Startseite
Aargau
Wyna/Suhre
Der passionierte Hobbyflieger erlag seinen schweren Verletzungen. Jetzt wird bekannt: Der Unglückspilot verhinderte noch viel Schlimmeres.
Am Sonntag kam es auf der Suhrenthalstrasse zu einem tödlichen Flugzeugabsturz. Ein 70-jähriger Pilot musste sein selbstgebautes Kleinflugzeug notlanden und kollidierte dabei mit einem Auto. Der Wagen wurde auf das Dach gedreht, das Flugzeug landete auf einem Feld neben der Strasse und ging in Flammen auf. Was genau zur Notlandung führte, ist noch unklar.
Der Pilot erlag gestern seinen schweren Verletzungen, doch jetzt wird vermutet, dass er mit seiner Notlandung noch Schlimmeres verhindert hatte, wie Recherchen des Regionalsenders «TeleM1» zeigen. Nahe der Absturzstelle liegt der Fussballplatz, auf dem am Sonntag die Junioren des FC Kölliken einen Sponsorenlauf veranstalteten.
«Wir erkannten, dass das Flugzeug Probleme hatte und wir hatten schon die Vermutung, dass der Pilot auf unserem Fussballplatz notlanden möchte», sagte Ivan Regolati, Juniorentrainer des FC Kölliken.
Auch der Pilot erkannte offenbar, dass viele Jugendliche auf dem Rasen waren, woraufhin er sein Landemanöver abbrach und das Flugzeug auf einem Feld notlandete.
«Wir sind natürlich sehr betroffen, aber wir sind ihm auch dankbar, dass er diese Entscheidung getroffen hat und nicht auf dem Fussballrasen zu landen versuchte», so der Trainer.
Glück im Unglück für Autofahrerin
Die Mutter der 30-jährigen Lenkerin, deren Wagen das Flugzeug gedreht hatte, erzählt gegenüber «Tele M1», dass ihre Tochter, die schwer verletzt ins Spital gebracht werden musste, mittlerweile stabil und ansprechbar sei. «Sie hat eine leichte Amnesie, eine Gehirnerschütterung und Rippenbrüche, aber ansonsten ist sie den Umständen entsprechend fit.» Vermutlich wird sie auch in den nächsten Tagen das Spital verlassen können.
Vom Unfall weiss die Frau kaum mehr etwas. Sie erinnert sich daran, wie sie sich im Auto befand, als es auf dem Kopf stand. Sie konnte noch den Gurt lösen, musste danach aber mit Hilfe von Passanten aus dem Auto befreit werden.
Pilot beteuerte Unschuld
Gegenüber dem «Blick» erzählte zudem die Witwe des verstorbenen Piloten, dass ihr Mann auf dem Sterbebett noch bei Bewusstsein war. «Schatz, es war nicht meine Schuld. Plötzlich hat das Flugzeug gebrannt», habe ihr Mann ihr gesagt. Er bestätigte auch, dass er dem Fussballplatz ausgewichen sei.
Das Ehepaar war seit rund 50 Jahren zusammen und habe schon vieles zusammen erlebt, so waren sie beispielsweise zusammen in Thailand, als 2004 ein Erdbeben im indischen Ozean einen gewaltigen Tsunami auslöste. (hug)