Teufenthal
Sternenlicht für 332 Franken im Monat

Ein Fachmann der technischen Betriebe Gränichen entgegnet der Kritik eine Leserbriefschreibers, die Weihnachtsbeleuchtung in Teufenthal sei ein Stromfresser.

Peter Siegrist
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In einem Leserbrief an die az Aargauer Zeitung vom 1. Februar kritisiert az-Leser Roland Jaus, Teufenthal, die Weihnachtsbeleuchtung in seiner Gemeinde. Jaus stört sich daran, dass die Sterne mit je 20 Glühbirnen bestückt seien und zu viel Strom fressen. Jaus schlägt vor, die Glühlampen mit LEDs zu ersetzen, «die weniger als 20 Prozent Strom brauchen, dies mit vielfacher Lebensdauer».

«Rolf Jaus hat im Prinzip recht», sagt auf Anfrage Oliver Löffler, Betriebsleiter der Technischen Betriebe Gränichen (TBG). «Wir müssen Strom sparen, nur stimmen seine Zahlen nicht, er ist bei der Leistung der Glühbirnen von falschen Voraussetzungen ausgegangen.»

Die Gemeinden Gränichen und Teufenthal schmücken in der Adventszeit ihr Dorf mit den gleichen Sternen. Die TBG haben dieses Jahr die Sterne auch in Teufenthal montiert. Jaus ist in seinen Berechnungen davon ausgegangen, dass jeder Stern mit Glühbirnen von 50 Watt Leistung bestückt ist. Für die 50 Teufenthaler Sterne mit je 20 Birnen errechnete Jaus einen Stromverbrauch von rund 2000 Franken für 36 Betriebstage.

Nur 332 Franken, nicht 2000

Oliver Löffler weist jetzt den Verbrauch genau nach: Jeder Stern ist mit 20 Glühbirnen von 7 W Leistung bestückt. Bei 50 Sternen liegt der Verbrauch bei 7 kW. Die Sterne brennen während rund 40 Tagen (1. Advent bist 6. Januar) jeweils 12 Stunden pro Tag. Bei einem Total von 480 Betriebsstunden werden in Teufenthal 3360 kWh Energie verbraucht. Der Tarif beträgt 9,9 Rappen pro Kilowattstunde, Löffler berechnet die Kosten auf 332 Franken.

«Ich gehe mit Roland Jaus einig», sagt Löffler zur az, «wir müssen tatsächlich in jedem Bereich den Stromverbrauch senken, auch bei Weihnachtsbeleuchtungen.» Der Einsatz der modernen LED-Lampen sei im Gespräch, und es würden auch Tests durchgeführt. Allerdings seien die LEDs heute noch sehr teuer. Eine 7-Watt-Glühbirne kostet Fr. 1.20. Ein LED-Ersatz, also eine LED-Lampe, die in die herkömmliche Fassung geschraubt werden könne, koste jedoch heute rund 5 Franken. «Der Wechsel würde bei 50 Sternen rund 5000 Franken kosten», erklärt Löffler. Vergleiche man das mit den Energiekosten von 332 Franken, stehe das in keinem Verhältnis.

«Noch nicht marktreif»

Laut Löffler sind die LEDs zwar durchaus ein Thema, «aber sie sind noch nicht marktreif». So wäre ein Wechsel aller Lampen nicht nur sehr teuer, sondern auch zu riskant. Das Verhalten von LEDs würde von andern Stromversorgern wie der IBAarau oder den SWL getestet, auch für Strassenbeleuchtungen. «Mit diesen Betrieben stehen wir in Kontakt», sagt Löffler. In ein bis zwei Jahren werde man mehr Erfahrungen haben, zudem sei es wahrscheinlich, dass die Preise für LEDs sinken würden. «In Gränichen werden wir im Dezember einige Sterne mit LEDs ausrüsten und testen.»