Gontenschwil/Zetzwil
Sieben Millionen Franken fürs Abwasser: Gemeinden brauchen neues Pumpwerk

Die Abwasseranlage Gontenschwil-Zetzwil soll für sieben Millionen Franken der ARA Oberwynental angeschlossen werden. Dazu müssen beide Gemeindeversammlungen dem Beitritt zu einem neuen Gemeindeverband zustimmen.

Melanie Eichenberger
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Die ARA Gontenschwil-Zetzwil genügt den strengeren Reinigungsbestimmungen nicht mehr. (Symbolbild)

Die ARA Gontenschwil-Zetzwil genügt den strengeren Reinigungsbestimmungen nicht mehr. (Symbolbild)

Peter Siegrist - Bild und Text

An den Gemeindeversammlungen in Gontenschwil und Zetzwil geht es neben dem heiss diskutierten Projekt Kreisschule aargauSüd um viel Geld: Die ARA Gontenschwil-Zetzwil muss an die grosse Abwasserreinigungsanlage Oberwynental (ARA AOW) angeschlossen werden, weil sie den strengeren Reinigungsbestimmungen nicht mehr genügt. Dies, obwohl sie 2006 saniert und ausgebaut wurde.

«Abwasserleitungen sind günstiger als ARA-Ausbauten», begründete Reto Bannier, Abteilung Umwelt des kantonalen Departements Bau, Verkehr und Umwelt, an einer Infoveranstaltung im November letzten Jahres das Vorgehen. Prognosen zeigen denn auch, dass sich die wiederkehrenden Betriebskosten bei einem Anschluss an die ARA AOW von heute 97 Franken pro Einwohner und Jahr auf rund 61 Franken reduzieren werden.

Die neugebaute ARA Oberwynental, die gegenwärtig zu den drei modernsten Anlagen der Schweiz gehört, sei der ideale Partner, sagte Bannier damals.

Kilometerlange Druckleitung

Am Standort der ARA Gontenschwil-Zetzwil soll ein Pumpwerk erstellt werden, welches das Abwasser durch eine 3,7 Kilometerlange Druckleitung durchs Moos zur ARA Oberwynental fördert. Diese wird in einem bodenschonenden Pflugverfahren an der Westseite der Wyna gebaut. Am Standort in Gontenschwil-Zetzwil verbleiben danach nur noch das heutige Regenbecken und das Biologiebecken, das zu einem Pumpwerk mit angegliedertem Regenbecken umgebaut wird.

Alle übrigen Installationen und Bauten werden zurückgebaut. Das ganze Projekt kostet insgesamt 7 Millionen Franken, wobei 3,25 Millionen Franken verbaut werden. Die restlichen 3,75 Millionen Franken betragen die Einkaufssumme in die ARA AOW.

Die Gontenschwiler müssen somit einem Verpflichtungskredit von 4,22 Millionen Franken zustimmen. Die Zetzwiler einem von 2,78 Millionen Franken. Gleichzeitig müssen die beiden Gemeindeversammlungen dem Beitritt zum Gemeindeverband «Abwasserverband Oberwynental AOW» zustimmen und die neuen Satzungen genehmigen. Der Anschluss ist auf den 1. Januar 2019 vorgesehen und damit würden die Gemeinden Gontenschwil und Zetzwil Miteigentümer der ARA AOW. Neben Burg, Leimbach, Menziken und Reinach gehören ausserdem die Gemeinden Beromünster und Rickenbach zum Abwasserverband.

Traktanden in Gontenschwil

Den Gontenschwilern werden zwei Kreditabrechnungen zur Genehmigung vorgelegt. Zum einen die Neuanschaffung der Strassenwischmaschine, die zusammen mit Zetzwil angeschafft wurde. Und die Netzerneuerungen sowie -erweiterungen der Wasserversorgung im Gebiet Neuquartier/Schulstrasse.

Die Gontenschwiler Rechnung 2017 schliesst nach einer planmässigen Abschreibung von 379 839 Franken und einer Entnahme aus der Aufwertungsreserve von 246 995 Franken mit einem Aufwandüberschuss von 55 463 Franken. Die insgesamt um 248 633 Franken schlechter abschliessende Rechnung soll genehmigt werden.

Traktanden in Zetzwil

Neben der Einbürgerung eines deutschen Ehepaars soll in Zetzwil die Rechnung 2017 mit einem Ertragsüberschuss von 112 990 Franken genehmigt werden. Ebenfalls liegt die Kreditabrechnung «Erneuerung Strassenbeleuchtung» vor, die mit 76 182 Franken um 13 818 Franken unterschritten wurde.