Schlossrued schliesst seine Erfolgsrechnung mit über einer halben Million Franken mehr ab, als ursprünglich budgetiert. Für die knapp 850-Seelen-Gemeinde hat das nun Folgen.
Erste Gemeinde will Steuern senken Schlossrued Nachdem die Rechnungen in der ganzen Region positiver ausgefallen sind als budgetiert, eröffnet Schlossrued nun die Liste der Gemeinden, die daraus Konsequenzen ziehen: Schon ab 2023 ist eine Steuersenkung von einem bis drei Steuerprozenten geplant. Zurzeit liegt der Steuerfuss bei 123 Prozent. Erst 2020 erhöhte Schlossrued den Steuerfuss von 123 auf 127 Prozent und hatte somit den höchsten Steuersatz des Kantons. «Das war damals eine taktische Anpassung», so Ammann Martin Goldenberger.
Durch den höheren Steuerfuss erhielt die Gemeinde rund 150000 Franken mehr vom Finanzausgleich. Im Jahr darauf wurde der Steuerfuss wieder auf 123 Prozent gesenkt. Mit der nun geplanten Senkung gleiche man den eigenen Steuerfuss weiter dem der umliegenden Gemeinden an. «Und wir können der Bevölkerung etwas zurückgeben», sagt Goldenberger. Die Senkung ist geplant trotz der Steuerreform, welche im Mai vors Aargauervolk kommt. Diese würde die Gemeinde laut Goldenberger rund 74000 Franken kosten. «Zum Glück betrug unser Plus in den letzten Jahren konstant 200000 bis 300000 Franken.»
2021 waren es sogar rund 450000 anstelle des budgetierten Minus von 62500 Franken. Verantwortlich dafür sind dem Gemeindeammann zufolge vor allem die Steuereinnahmen: Die ordentlichen Steuern der natürlichen Personen lagen 232000 Franken höher als budgetiert. Zusätzlich fielen hohe Nachsteuern an (402000 Franken, Budget 2021: 181000 Franken) und Grundstückgewinnsteuern (264000 Franken, Budget 2021: 30000 Franken). «Die Mehreinnahmen waren massiv», so Goldenberger. Damit sinke die Verschuldung pro Einwohner stetig. «Im Moment sind wir bei rund 750 Franken pro Person. Das ist ein sehr guter Wert.»