Die Sistierung des Verfahrens zur geplanten Mobilfunkantenne der Sunrise wurde aufgehoben. Zudem will die Swisscom neu auch eine 5G-Antenne in Reitnau.
Nach zwei Monaten ohne laufende Verfahren zu Mobilfunkantennen sind seit dieser Woche gleich zwei miteinander in Bearbeitung. Nachdem die Sunrise Communications AG Ende Dezember 2021 eine Beschwerde gegen die Sistierung des Baugesuchsverfahrens beim Kanton eingereicht hatte, entschloss die Gemeinde nun, von der Sistierung abzurücken und das Baugesuchsverfahren abzuschliessen. Bis Ende Monat hatte das Gremium Zeit, seine Entscheidung beim Regierungsrat zu begründen.
«Der Gemeinderat Kaiseraugst hat in einem gleichen Fall seinen Entscheid mit den ähnlichen Argumenten begründet und leider Schiffbruch erlitten», wie die Gemeinde auf ihrer Website schreibt. Es sei also unwahrscheinlich, dass der Reitnauer Gemeinderat ein positives Resultat erzielen würde. Laut der Suhrentaler Gemeinde kann gegen die Bau- oder Nichtbaubewilligung wieder von der Bauherrschaft oder den Einwendern Beschwerde eingereicht werden.
Beschwerden wird es wohl auch bei einem weiteren Baugesuch geben. Denn neben der Sunrise will jetzt auch die Swisscom eine Antenne in Reitnau aufstellen – auch mit 5G-Betrieb und gerade mal 500 Meter neben der ersten, gleich neben der Koller-Sägerei. Die Swisscom hat bis jetzt noch keine Antenne in der Gemeinde. Das Baugesuch liegt zurzeit bei der Bauverwaltung auf.
Schon gegen das Baugesuch der Sunrise für den Mobilfunkantennenmast in Reitnau, das Anfang 2021 auflag, gingen eine Einzel- und eine Sammeleinwendung ein. Letztere unterschrieben insgesamt 283 Reitnauerinnen und Reitnauer, also etwa ein Fünftel der Bevölkerung.
Zur Vermeidung unnötiger Prozesse und dem Verlust von bereits getätigten Investitionen wollte der Gemeinderat keinen voreiligen Entscheid treffen und sprach im November 2021 eine Sistierung aus. Weil diese jetzt wieder aufgehoben wurde, laufen im 1500-Seelen-Dorf nun zwei Verfahren zu zwei Antennen von zwei Mobilfunkanbietern.